Transcriptions by Brigitte Parakenings, Philosophy Archive, University of Konstanz RC 025-73-02 I / 1928 Fr 30 , h Sa 31 Maue Elisabeth Sylvester So 1.I.28 3 Mo 2 G Di 3 L Mi 4 S Do 5 + 1 Fr 6 11 Sa 7 + Bis. So 8 Ge Mo 9 h Di 10 G Mi 11 , Schlittenfahrt mit den Schwedinnen und allen Kindern nach Castiel. Do 12 Schlittenfahrt mit den Schwedinnen und Hanneliese nach Wiesen. Ski<…>. Fr 13 L Sa 14 , Entscheidende Besprechung über Scheidung. Beschlossen. Gymnastik bei Dr. Sylva angefangen. So 15 (3 mal wöchentlich). Mo 16 + l Di 17 V Mi 18 + Mi Do 19 Elisabeth reist ab (wegen Pachtsachen in Wiesneck) Fr 20 U Sa 21 , Die Kinder mit Fanny reisen ab. Ich ziehe um ins Waldheim. So 22 , Skispringen auf der großen Schanze Mo 23 , .Bri efe. Di 24 V Mi 25 , Mi Do 26 MS fertiggemacht (Konstitutionstheorie) Fr 27 MS zum Druck abgeschickt. Nachmittags zum Tee bei Frau Borchert, dabei der Pfarrer und Frau. Elisabeth Sa 28 , Bis. So 29 Vormittags Bobrennen zugesehen. Nachmittags mit den Schwedinnen bei Dr. Sylva, seine interessante Frau, musikliebend. Mo 30 A Di 31 L Mi 1. II. S Do 2 , 1 Fr 3 ,11 Sa 4 Vor- und nachmittags auf dem Eisplatz: Kunst- und Schnellauf. So 5 Eisplatz: Schnellauf und Paarlauf (dieser besonders schön, 2 Wiener Paare: Wrede und Frau Brunner). Mo 6 Zusammenfassung der Konstitutionstheorie fertig. Di 7 , h Mi 8 , d Do 9 „ Hockeyspiel Schweden : Deutschland, 9 : 0; Triumpf der Schwedinnen. Fr 10 „R Sa 11 Ab So 12 , k Mo 13 , . Nachmittags mit den Schwedinnen im Kurhaus. ri efe. Di 13 , Frau Dr. Edelstein reist ab (trifft ihren Mann; nach Venedig). Mi 14 Abends bei Frau Hederström. Sie möchte gern einen Gutenachtkuß (sie gesteht es am andern Tag), kriegt aber keinen. Do 15 A Fr 16 Viele fahren nach St. Moritz; ich nicht, will Sparen anfangen). Sa 18 , Abends ruft plötzlich CW1 an; ist in Frauenkirch mit den Kindern. ___________________________________________________________________________ So 19 Nachmittags hole ich CW am Bahnhof ab, sie hat alleine die Parsenntour gemacht. In die Konditorei, dann auf mein Zimmer; um 8 muß sie wieder wegfahren. Sie spricht gegen Wien, für Berlin. <…> Sie will „irgendwelche Fotos“ sehen; ich zeige ihr die Fotos von Maue und Birgit. Auf dem einen Bild sieht sie sofort die Ähnlichkeit und ist sofort im Bilde; (vielleicht hat auch Franz etwas gesagt). Sie findet Gramms Verhalten sehr großzügig. Sie hat in München gehört, wir würden uns scheiden. Sie hat von Hilde Horn ein Bild von „Guatemala“ gesehen und ist sehr von ihr eingenommen; die hätte ich heiraten sollen. Maue dagegen erscheint ihr zu kosmisch, mütterlich, deutsch; sie habe nicht genügend Garconne>, Modernes, Verschiedentypisches in sich, sei „ewig“, nicht in der Gegenwart lebend. Franz habe ihr gesagt, er wolle alles tun, um mich von der Frau abzubringen. Ich erzähle ihr, daß Franz sich inzwischen ganz gut mit ihr steht. Auf dem Weg zur Bahn will ich sie küssen; sie verweigert es, sie wolle nicht in meine „Kollektiverotik“ hineingeraten. Sie erzählt deutet aber eigene Seitensprünge an, und SG, der vermeintlich so monogame, habe das Gleichgewicht wieder hergestellt. Sie interessiert sich für Russell, erzählt von ihrem Joyce Aufsatz. Abends Frau Hederström bei mir. Gutenachtkuß (der erste). ___________________________________________________________________________ Mo 20 , Hockeyspiel, Spandau, I, II, Davos. ___________________________________________________________________________ Di 21 Vormittags mit Frau Hederström zum Eisplatz, Schaulaufen. Nachmittags Skispringen; vergeblich <…> Giedions dabei gesucht. ___________________________________________________________________________ Mi 22 Vormittags zweimal Bobfahrt nach Klosters; meist lenkt von Seiler, manchmal auch ich. Wir fahren vorsichtig, die andern stürzen, wir nicht. Abends mit Frau Hed. Bei Dr. Sylva. ___________________________________________________________________________ Do 23 , N ___________________________________________________________________________ Fr 24 Giedions in Frauenkirch besucht. An Schlitten angehängt bis dort. Mit SG über Parallelität unsrer Philosophie mit der neuen Architektur usw. gesprochen (Zurückgehen auf die Elemente, Betonen des Handwerksmäßigen, Objektivität, Solidität). Nachmittags mit CW nach Davos, später Kurhaus. Sie erzählt mir von Oud, dem holländischen Architekten (Bauhausbuch), den sie seit 1 Jahr liebt (geheim) wie noch keinen Menschen. Er hat aber Hemmungen; ich ermuntere sie, <…> <…> ihm aus diesen Hemmungen zu helfen. Mit ihr Dr. Leifs besucht, wegen Vortrag Franz Roh; er spricht von den Hochschulkursen. ___________________________________________________________________________ Sa 25 , Letzte ärztliche Untersuchung. ___________________________________________________________________________ So 26 , Maue A ___________________________________________________________________________ Mo 27 Briefe geschrieben. ___________________________________________________________________________ Di 28 Briefe geschrieben, gepackt. ___________________________________________________________________________ Mi 29 Gepackt, nachmittags mit Frau Hederström ins Kurhaus. Abends: der Abschied wird ihr schwer. Ende von Davos.2 ___________________________________________________________________________ Do 1. III. 8 – 7 nach Seefeld. (<…> Dort ist Maue mit Birgit. Im Ranterhof; wir essen mittags im Waldheim. Maue unten S-Zimmer, groß, hell; ich O-Zimmer. Nachts Maue wieder Hemmungen. ___________________________________________________________________________ Fr 2 o i Schöne Sonne; spazieren; viel mit dem Kind im Zimmer zusammen. Schnur hat beide herangebracht; schreibt auch ruhig und freundlich über mich. ___________________________________________________________________________ Sa 3 o N ___________________________________________________________________________ So 4 o A ___________________________________________________________________________ Mo 5 Wenig gearbeitet, nur Sachregister Konstitutionstheorie. Di 6 o o Jung, Unbewußtes gelesen und mit Maue darüber gesprochen. Mi 7 Mi Maue erzählt von einer interessanten Diskussion mit Schnurr, Neres und Rohs über Gottesbegriff. Do 8 o V Fr 9 11 Sa 10 o o Über Gottesbegriff und Existenzaussagen geschrieben. So 11 o Ge Mo 12 h Di 13 o Beim Dilgers Kurs zugeschaut. Über freie und gebundene AS gearbeitet. Mi 14 Nachmittags kommt plötzlich Professor Fraenkel3. Ich mache die beiden Tage Spaziergänge mit ihm, abends ißt er beide Male bei uns; Do 15 o jüdisch-rituell, er erklärt es uns auch ausführlich (Offenbarungsreligion). Ich diskutiere mit ihm über Grundlagenfragen, besonders Monomorphie und Nichtgabelbarkeit. Wir sprechen auch von Universitätsfragen. Maue gefällt ihm sehr. Er gibt auch gute Ratschläge für das Kind. Ein guter Mensch. Fr 16 11 Sa 17 o Bis. So 18 Ge Mo 19 h Di 20 o G Mi 21 o Innsbruck; Zahnarzt und Besorgungen. Do 22 11 Fr 23 o j Sa 24 l So 25 Maue Fraenkel vormittags hier; hat Ruf nach Kiel. Spricht auch über Scholz. Mo 26 Maue und Baby Leibschmerzen. Di 27. III. Fleißig Axiomatik gearbeitet. Mi 28 o G Do 29 o L Fr 30 S Sa 31 o 1 So 1. IV. o Die Amerikanerinnen reisen ab. (Hanna und Mary.> Sass<..>) die hübsche Mo 2 o M Di 3 Mittags kommt Gramm; erzählt vom Walter Prozeß. Erstes Zusammentreffen seit April 1926! Er hat gar keine Animosität, es geht alles in Freundlichkeit. An dem Kind hat er reine Freude, ungetrübt. Mi 4 Do 5 Maina kommt 1 Tag her. Seit über 6 Jahre nicht gesehen, und fast nicht geschrieben. Im letzten Halbjahr hat sie viel durchgemacht. Gerhard hat mit Irmgard Peters gelebt, war selbst aber sehr eifersüchtig auf ihre Freundschaft mit Gerner-Birtle (Osnabrück). Sie ist jetzt aufgewacht, will aus der Einsamkeit Elmaus heraus, ist für Menschen offen, heiter <…>, zuversichtlich. Läßt sich willig küssen, wie selbstverständlich. Fr 6 Mittags kommen Neresheimer4 und Lore5. Sa 7 o Nachmittags reist Schnurr ab, will Ostern alleine in Osnabrück zubringen. Mit Neresheimers heiter zusammen, Hilde kommt plötzlich nicht. So 8 Ostern Morgens kommt Hilde Roh. Die 2 Tage bin ich viel mit ihr allein zusammen. Sie erzählt von ihrer Liebe zu Spezl und von den Schwierigkeiten mit Franz. Sie liebt beide, und will beide behalten. Sie meint der Anspruch des Mannes, eine Frau alleine zu haben, sei unberechtigt. Franz weiß noch nichts. Wir sprechen auch über Elisabeth. Sie meint: klare Scheidung; <…> Erziehungsberechtigung gemeinsam (aber schließlich mein Recht). Über Maina: Sie ist zu kühl für ihren Mann gewesen, hat häufig seine Umarmung nur geduldet; dürfe ihn auch jetzt nicht für sich allein beanspruchen. Außerdem> viel Neckerei mit Neresens <…> und uns. Mo nachmittags Ostereiersuche im Wald. Herrliches Frühlingswetter. Mo 9 A Di 10 o Früh reisen Hilde und Neresens ab. Mi 11 Axiomatik gearbeitet. Do 12 Axiomatik gearbeitet. Fr 13 Axiomatik gearbeitet. Sa 14 o Bis. So 15 o Ge Mo 16 h Di 17 o (schöne Abschiedsvorstellung) ___________________________________________________________________________ Mi 18 Ich will mittags nach Elmau fahren. Man telefoniert mir ab. Abends kommt Maina. Spät noch zu ihr hinauf. Bis 3 bei ihr. Sie spricht ganz offen von ihrer Sehnsucht seit ihrem vorigen Besuch. Sie war jetzt bei Gerhard, er geht nach Bremerhaven, im Herbst zieht sie mit den Kindern hin. Sie wollen noch einmal versuchen zusammen. Ich merke zu meinem Erstaunen, wie monogam ich jetzt bin, infolge Maues Nähe. ___________________________________________________________________________ Do 19 Ganzen Tag mit Maina draußen, in der Sonne. Viel zusammen gesprochen über ihre Zukunft. Auch über die sexuellen Schwierigkeiten; ich rate ihr, daß Gerhard zu einem Nervenarzt geht, um sich genau beraten zu lassen. Vielleicht will Maina im Juni mal nach Wien kommen. Sie fährt ½ 7. Der Abschied wird ihr schwer. Maue erträgt alles erstaunlich gut. Abends kommt aber doch Erregung, die vielleicht auf Mainas Besuch zurückgeht, sich aber anderen Anlaß nimmt. ___________________________________________________________________________ Fr 20 K ___________________________________________________________________________ Sa 21 Plötzlich Grippe, Fieber bis 38,8. Maue betuckelt mich sehr nett. ___________________________________________________________________________ So 22 Zu Bett Maue ___________________________________________________________________________ Mo 23 Maue packt ___________________________________________________________________________ Di 24 Aufgestanden. Maue reist ab. Ich bringe sie mit dem Kind ½ 2 - ½ 4 nach Garmisch. 5 zurück. Bin noch geschwächt und dösig, sodaß mir der Abschied nicht voll zum Bewußtsein kommt. ___________________________________________________________________________ Mi 25 Frachtsachen gepackt. Nachmittags Maina angerufen, Abschiedsgruß. Auch sie ist anscheinend krank gewesen. Warum ich nicht noch hinauf gekommen sei; „das hatte keinen Sinn“; da macht sie kurz Schluß. ___________________________________________________________________________ Do 26 Herrliche Sonne. Spazieren, Plan für Sommervorlesung gemacht. Abreise von Seefeld. 8 – 9 nach Osnabrück. ___________________________________________________________________________ bzw. auf dem Schafberg, Burgenstr. 36 Fr 27 , 9 – 9 nach Wien, Hockgasse. Schöne Blumen von Waismann und Genossen. Bin froh, wieder hier zu sein. ___________________________________________________________________________ Sa 28 Nachmittags 3 – 7 mit Schlick im Volksgarten. Scholz hat Münster angenommen, denkt für Kiel an mich, hatte Bedenken wegen Gesundheit, die Schlick beheben will; Scholz war von Reichenbachs Buch enttäuscht, ich sage, daß er ihm zureden muß, doch auf jeden Fall alle auf die Liste zu bringen, Scholz hatte an Becker gedacht. Schlick erzählt von Maja, und von seinen Amerikaplänen. Abends Volkstheater: „Hokus Pokus“ von Curt Goetz, lustig. ___________________________________________________________________________ So 29 Nachmittags und abends mit Feigl und Waismann. Waismann berichtet über seine neue Auffassung über Mathematik, im Anschluß an Wittgenstein: die Mathematik enthält keine Aussagen und Beweise Mengen, sondern nur Transformationen. ___________________________________________________________________________ Mo 30 Nachmittags mit Neurath im Museum, Rathaus; Hochhaus und Siedlungshaus (Ronsdorferin: Steinhaus) besichtigt. Abends mit Waismann bei Neurath. Ich soll nicht über Gottesbegriff schreiben; mit sowas gibt man sich <…> überhaupt nicht mehr ab. ___________________________________________________________________________ Di 1. V. E ___________________________________________________________________________ Mi 2 Bibliothek. Kraft hilft mir. Abends in 4 Stunden Hilberts Logik ganz gelesen. Maina schickt wunderschönes Bild von sich, und sehr verliebten Brief; ich habe Angst, sie idealisiert zu viel, und wird dann vielleicht enttäuscht. ___________________________________________________________________________ Do 3 , Nachmittags Zahnarzt, Kino. Frachtsachen aus Seefeld ausgepackt. ___________________________________________________________________________ Fr 4 Mit Schlick im Volksgarten. Die Kieler haben Bedenken, ob ich genug Griechisch könne; ich kann beruhigende Erklärungen geben. Abends mit Waismann bei Neurath; Neurath liest aus MS (F<..> über Geschichte und internationale Akkumulation); geistreich, witzig, frech. ___________________________________________________________________________ Sa 5 Morgens Schmerzen im Nacken, wie rheumatisch. Ähnlich wie Sept. 27. ___________________________________________________________________________ So 6 Es geht mir etwas besser. Nachmittags mit Waismann spazieren. Über Krafts Vortrag (Möglichkeit einer Ethik als hypothetisch-deduktives System); Waismann leugnet die Möglichkeit, ich verteidige sie. ___________________________________________________________________________ Mo 7 Erste Vorlesung „Philosophie des Raumes“, im mathematischen Institut. ___________________________________________________________________________ Di 8 , Die ersten Übungen (Axiomatik), im mathematischen Institut. Dabei Frau Neurath. Nachmittags Besprechung mit Frau Rand über ihre Dissertation. ___________________________________________________________________________ Mi 9 Täglich> zum Zahnarzt. Broschüre „Scheinprobleme“ umgearbeitet. ___________________________________________________________________________ Do 10 , Abends Schlickzirkel. Mit Waismann über Grundlegung der Mathematik. ___________________________________________________________________________ Fr 11 V ___________________________________________________________________________ Sa 12 D r. ___________________________________________________________________________ So 13 , Vormittags Martha Lehmann bei ihrer Tante besucht; in Schönbrunn spazieren. Sie will im Sommer zurück nach Mexiko, ich sage ihr, daß sie zu schade ist für Mexiko. Nachmittags Josefstädter Theater „Ihr Mann“; französisches Lustspiel, ganz witzig. ___________________________________________________________________________ Mo 14 Vorlesung. ___________________________________________________________________________ Di 15 Übungen (Boltzmanngasse). Mit Natkin, Feigl, Gödel im Café; über Kausalität. Mit Schlick. Er hält Kiel für ziemlich aussichtsreich; vielleicht werde die Fakultät im Sommersemester noch Beschluß fassen, und das Ministerium vielleicht September. ___________________________________________________________________________ Mi 16 Mittags mit Feigl, Gödel, Natkin, Neider im Café; über Kausalität. Zahnarzt. Mit Feigl und Neider zu Frau Neurath; meine Broschüre (Realismusstreit) vorgelesen; abends mit Neurath diskutiert. ___________________________________________________________________________ Do 17 Himmelfahrt. ___________________________________________________________________________ Fr 18 , Vortrag Professor Dog<..>-Neven<..>, in der Universität; er hat die Verbindungsstelle zu den amerikanischen Universitäten und Akademien>. Ausstellung „Mutter und Kind“. Abends Waismann bei mir, bis ½ 1. Erzählt von seinem schwierigen Winter. ___________________________________________________________________________ Sa 19 Nachmittags telefoniert Schlick: Kiel ist nichts geworden. Über den Schafberg spazieren. Dann kommt Elisabeths schlimmer Brief, Vorwürfe und Unterhaltsforderungen. 7h Martha im Café getroffen, ich bin durch die beiden Nachrichten etwas einsilbig. Zusammen ins Volkstheater: Bruno Frank „Zwölftausend“, mit <…> Moissi als Sekretär. Er erkläre Martha Parallelen zu heute: Willkürmacht der Unternehmer, weltgeschichtliche Bedeutung der Kämpfe und Krisen. Nachher zu Fuß die Mariahilfer Straße hinunter. Ich rede ihr zu, daß Martha I nicht zu arg die Martha II bevormunden solle. ___________________________________________________________________________ Maue So 20 Mittags und nachmittags mit Feigl spazieren; über physikalische Theoriebildung. Nachmittags und abends Vorlesung vorbereitet und an Elisabeth geschrieben. ___________________________________________________________________________ Mo 21 Vorlesung. ___________________________________________________________________________ Di 22 , Übungen; von jetzt ab Liebiggasse. Mittags mit Natkin und Feigl. ___________________________________________________________________________ Mi 23 Mittags mit Schlick. Er zeigt mir Scholzbrief; er schreibt, daß er mich nicht habe durchdrücken können in der Kommission, er hat an den Minister geschrieben, dabei mich und Bernays genannt, was aber vielleicht den ungünstigen Eindruck erwecken wird, als sei ich bloß Mathematiker; Fakultät habe zur Bedingung gemacht, daß der Betreffende alle Probleme der Philosophie zu behandeln befähigt sei, er glaube dies auch von mir, habe davon aber trotz des Buches (das ich ihm in Korrekturbogen geschickt hatte) die Kommission nicht überzeugen können. Mit Natkin usw. im Café. Mit Neider und Feigl bei Frau Neurath; meine Broschüre gelesen. Abends ich alleine mit Neuraths. Neurath meint, ich würde auch in 2 Jahren noch nicht übersehen können, ob ich Aussicht auf eine Professur hätte, mir würde es wie ihm gehen: immer ungewiß, vielleicht mal ein plötzlicher Glücksfall. ___________________________________________________________________________ Do 24 Broschüre fertiggeschrieben. Abends mit Schlick gegessen; dann Schlick Zirkel. Lebhafte Diskussion über Waismanns Auffassung der Mathematik. ___________________________________________________________________________ Fr 25 , Broschüre geschrieben. ___________________________________________________________________________ Sa 26 Abends mit Waismann bei Neurath. Ich lese das Vorwort zum „Logischen Aufbau“ vor. Neurath ist erstaunt und höchst erfreut über mein offenes Bekenntnis. Er meint, daß das auf junge Menschen sehr anziehend wirkend (!) muß. Ich sage, daß ich Schlick noch fragen will, ob es zu radikal und exponierend ist. ___________________________________________________________________________ So | 27 | Pfingsten Nachmittags mit Waismann Schrebergartenhäuschen zu 7000 S besichtigt; aber ohne elektrisches Licht und Wasser. Ist doch mühevolles Leben. Abends mit Waismann über meine Logistik; plötzlich ist’s 1 Uhr! ___________________________________________________________________________ Mo 28 , Pfingsten Briefe geschrieben (ausführlich an Elisabeth). ___________________________________________________________________________ Di 29 , Abriß der Logistik gearbeitet. ___________________________________________________________________________ Mi 30 Mittags mit Schlick. Er rät, das Vorwort zu mildern. Nachmittags mit Neider und Frau Neurath Broschüre fertiggelesen. Kino. ___________________________________________________________________________ Do 31 Abends Schlick Zirkel; Diskussion über Waismann. ___________________________________________________________________________ Fr 1. VI. Abriß Logistik gearbeitet. ___________________________________________________________________________ Sa 2 Nachmittags: Professor Kraft über Freud „Die Zukunft einer Illusion“ und Reich; Gomperz und die anderen machen allerhand schwere Einwendungen; auf die (!) Kern geht man nicht ein. <…> Mit Feigl im Café. Abends Kino: „Film einer Großstadt (Berlin)“, gut. ___________________________________________________________________________ So 3 M ___________________________________________________________________________ Mo 4 Vorlesung. ___________________________________________________________________________ Di 5 Übungen. ___________________________________________________________________________ Mi 6 Nachmittags mit Neider bei Frau Neurath; Kaila vorgelesen. Mittags mit Schlick zusammen. Abends Kino „Sonja“. ___________________________________________________________________________ Do 7 | Fronleichnam Nachmittags Autofahrt mit Schlick und Neumann durch Wienerwald <…>: Heiligenkreuz, Neuhaus. Abends Kino: „Lothar“, ergreifend der Mann, der sich ganz auf sein Gewissen stellt. ___________________________________________________________________________ Fr 8 , Besuch von Professor Lenzen aus Berkeley. Er will eine Erkenntnistheorie der Physik schreiben. ___________________________________________________________________________ Sa 9 Logistik gearbeitet. ___________________________________________________________________________ So 10 Nachmittags und abends Feigl und Waismann hier. Mate getrunken. ___________________________________________________________________________ Mo 11 Vorlesung. ___________________________________________________________________________ Di 12 , Übungen. Mittags mit Natkin. ___________________________________________________________________________ Mi 13 Mittags mit Schlick. Nachmittags mit Natkin und Neider bei Frau Neurath. Kaila zusammen gelesen; merkwürdige realistische Anwandlungen. ___________________________________________________________________________ Do 14 (Mein Vortrag abends wird verschoben, weil Schlick und Hahn verhindert). Waismann und Bergmann kommen zu mir hinaus. Über Psychoanalyse. Der Kommunist Bergmann meint: Die Verklemmtheit der Menschen kommt von der Erziehung durch die Väter; diese wird nicht weniger, solange die Ehe besteht; die Ehe können wir nur> auflösen, wenn die neue Ordnung kommt. ___________________________________________________________________________ Fr 15 Logistik gearbeitet. ___________________________________________________________________________ Sa 16 Vormittags plötzlich Maina hier. Wohnt bei Baron von Morawetz, Nußdorf, Eichelhofstr. 2. Hat schöne Reise gemacht, Dampferfahrt; Autofahrt mit internationalen Rat Simon Abram. Sie erzählt vom Cellisten Mischa Schneider aus Frankfurt, der sie sehr gern hat und sie ihn. Sie ist plötzlich aus Elmau weggerannt. Pexapun-Kopfwäsche. Nachmittags kommt sie wieder. Abends zusammen in die Stadt, ins Vegetarische; Volkstheater: Lenormand, Der Feigling (Spionageverwechslung in Davos im Feld Krieg) mit Mossy. Nachher noch am Ring im Café. ___________________________________________________________________________ So 17 Vormittags nach Nußdorf. Der alte Baron Morawetz, typischer alter Wiener, nennt sich selbst Nörgler, hat wenig Freude am Leben. Seine zarte Frau, tut viel Gartenarbeit, Astrologie und so etwas. Haus in schöner Lage. Wir essen alle im Eichelhof. Gespräch über Mexiko-Greuel. Mit Maina hinauf; statt zum Kahlenberg biegen wir nach Kahlenbergerdorf; Regen und Hagel, winziges Café mit Musik, Maina amüsiert sich. Straße nach Klosterneuburg. Häuschen besichtigt. Autobus zurück, Prater, Kinolustspieltheater: Das Ende von St. Petersburg. Prachtvoller Film, elende Dauer; Wanderung in die Stadt, Arbeitssuche, Streit, Hunger, Verhaftungen, . <…> Krieg, Rummel, <…> <…>, Schützengraben, Sturm; <..>er Revolution, gegen die Arbeiter; neue Revolution. Sehr packend. Nachher Maina mit zu mir. Sie ins Bett. Ich Tee gekocht. Dann zusammen gelegen. ___________________________________________________________________________ Mo 18 , Vorlesung. Gearbeitet. Plötzlich kommt Maina um 8. <…> Sie war in der Vorlesung Gomperz über Kant (!) mit Lilly P<..>berg. Ich begleite sie im Auto nach Nußdorf. ___________________________________________________________________________ Di 19 Übungen. Mittags mit Feigl und Natkin. Im Arkaden Café Maina getroffen. Sie hat Brief von Gerhard, daß sie Sonntagmorgen schon in München sein soll. Sie fährt mit mir hinaus, bleibt aber nur bis 7. Macht Generalbeichte über Mischa, Herumstreiten usw.; und ist froh, alles erzählt zu haben. ___________________________________________________________________________ Mi 20 Mittags kommt Maina; zusammen bei Strasser gegessen. Kurz zum Schafberg hinauf, kurz zusammen bei mir. Dann zusammen in die Stadt. Ich zu Frau Neurath, mit Feigl. Über meine Korrespondenz mit Kaila (Deduktion). Mit Maina ins Volkstheater: Tolstoj, Der lebende Leichnam, mit Messer. Wir sind sehr gepackt. Noch im Rathauspark gesessen. Maina möchte mal mit mir nach Rußland. ___________________________________________________________________________ Do 21 Nachmittags Maina verpaßt; sie geht mit Käthe P<..>berg in den Mexiko-Film. Nachher treffen wir uns Café Fr<..> (Schottenring). Dann mit Maina alleine zum Café Josefinum, bis Schlick kommt. Schlick Zirkel: mein Vortrag Axiomatik. Gelingt mir gut; konzentriert und lebendig. Man ist sehr angetan davon. Ich spreche 9 - ½ 11. ___________________________________________________________________________ Fr 22 o Ganzen Tag mit Maina. Vormittags über Schafberg spazieren; bei Strasser gegessen. Im Bett ausgeruht. Nachmittags Auto in die Stadt, Kino Imperial, Film „Glöckner von Notre Dame“ (nicht besonders gespielt; aber Maina verrückt durch Aufregung und groteske Gestalten); Auto zurück. 8 - ½ 11 zusammen im Bett. Maina will erst nicht, damit ihr’s übermorgen nicht zu schwer wird mit Gerhard. Nachher wirft sie alle Bedenken fort. (Pra<.>.). ___________________________________________________________________________ Sa 23 Mittags nach Nußdort. Frau Müller, mächtige, breite, dicke Gestalt, kräftiger Kopf, blond. Baron nicht da. Ruhiges Mittagessen. Ich warne die Baronin vor meiner Metaphysikfeindschaft; gebe ihr Korrekturen der „Scheinprobleme“ und das Vorwort zum „Aufbau“. Mit Maina nach Laxenburg, Auto von der Oper. Schönes altes Schloß, vorn die niedrigen langen Gebäude, Ökonomie und Kavalierflügel; dann das Schloß mit der Gymnastikschule. Park. Fest der Musikhochschule, Schlick, Linkens und einige Damen kommen. Wir sitzen zusammen. Dann mit Maina Bummel durch den Park. Sie ist sehr zärtlich; möchte gar nicht weg von Wien. Zurück. Ballett. ½ 9 schon gegangen. Schloßrestaurant etwas getrunken. Auto zurück. Plötzlich> Panne, Maina große Angst um ihren Zug. Privatauto (Neumann, XII. Bezirk), nimmt uns mit, läßt uns zum Bahnhof fahren. Frau Müller kommt nicht, wir wissen nicht, warum. Nur Käthe P<..>berg. Maina fährt alleine ab. ___________________________________________________________________________ So 24 Gearbeitet, Briefe. (Telegramm von Maina „Bin heute abend frei und bei Dir.“ ) ___________________________________________________________________________ Mo 25 , Vorlesung. Gearbeitet. Briefe Wohnungssuche. ___________________________________________________________________________ Di 26 Übungen. Mittags mit Feigl und Natkin. ___________________________________________________________________________ Mi 27 Nachmittags und abends bei Neuraths. Kaila gelesen mit Neider, Feigl, Natkin; abends Neurath sein MS vorgelesen. ___________________________________________________________________________ Do 28 , Wohnungssuche im 13. Bezirk. Siedlung Wolkersberg, primitives Häuschen. Siedlung Rosental, hinauf auf den Satzberg, noch nicht fertiges Häuschen, ½ Stunde von der Elektrischen (!), aber sehr schöne Lage. Über den Berg (Heilstätte Steinhof). Schöne Siedlung Flötzersteig. Haus am Ameisbach, fast fertig; ich müßte aber die neuen Möbel übernehmen. Abends müde heim. Brief von Maina: schlimme Nächte mit Gerhard. ___________________________________________________________________________ Fr 29 Wohnungssuche 18. Bezirk, Cottage. Nichts. Abends Waismann hier. Er hat Sorge, ob unser Abbau von Metaphysik und alten Bindungen nicht vielleicht das Leben verflachen wird; statt ernster Menschen Tennisspieler. ___________________________________________________________________________ Sa 30 Wohnungssuche im 13. Bezirk. Heiß und ermüdend. Auch nochmal bei Klotz. Maina Brief: Fährt So nach Bremerhaven! Lange an sie geschrieben. ___________________________________________________________________________ So 1. VII. Im 16. Bezirk; schönes neues Haus am Flötzersteig. Nachmittags bei Kaufmanns. Diskussion über seine Arbeit zur Grundlegung der Mathematik. Diesmal fruchtbarer. Abends Vorlesung vorbereitet und Brief an Maina weiter geschrieben. ___________________________________________________________________________ Mo 2 Letzte Vorlesung „Raum“. (24 Hörer). Sehr heiß. ___________________________________________________________________________ Di 3 Letzte Übung Axiomatik. Mittags mit Feigl und Natkin. Abends im 13. Bezirk Haus am Flötzersteig ist schon vermietet. Mit Klotz lange verhandelt wegen Hypothek. ___________________________________________________________________________ Mi 4 , Gesiba mittags bei Schlick. Siedlung am Wasserturm (10. Bezirk) besichtigt, schöne Häuschen. Nachmittags mit Neider bei Frau Neurath, Kaila gelesen und abends liest Neurath aus MS vor. ___________________________________________________________________________ Do 5 Abends mein 2. Vortrag über Axiomatik im Schlick Zirkel. ___________________________________________________________________________ Fr 6 , Briefe geschrieben. Nachmittags mit Klotzens beim Rechtsanwalt. ___________________________________________________________________________ Sa 7 Abends Maues Telegramm „Nicht kaufen, Besuche unwahrscheinlich“. Raimund Theater „Der Garten Eden, 4 Kapitel aus dem Leben eines ‚unanständigen‘ Mädchens“ von Österreicher. ___________________________________________________________________________ So 8 Abends Waismann hier. Von Maina und Mischa (ohne Namen) erzählt, ___________________________________________________________________________ Mo 9 Nachmittags bei Menger. Über Mengenlehre, Grundlagenprobleme usw. Nachher Kino Schottenring: Die lebende Maske, mit Veidt. ___________________________________________________________________________ Di 10 , 11 Rechtsanwalt Schottengasse; zum Notar. ½ 4 Schottengasse, nimmt hohes Honorar! Mittags mit Neurath; über katholische und evangelische Pfarrer (letztere unecht). ___________________________________________________________________________ Mi 11 Nachmittags mit Feigl und Natkin bei Frau Neurath. Über Nähewirkung usw. Abends liest Neurath sein MS zu Ende. Dabei auch Waismann. ___________________________________________________________________________ Do 12 Maues Telegramm: Juli! Mittags mit Schlick; erzähle von Maina und ihrem Vater. Er erzählt von seiner Geige spielenden Freundin, die auch nicht den Attersee kennt. Und von der anderen Freundin, Frau des Architekten Plattner7 aus Mannheim, die er im September 2 Wochen treffen will. Zu Klotz. Wohnung ausgemessen. ___________________________________________________________________________ Fr 13 Ganzen Nachmittag Besorgungen, bei großer Hitze. Abends Waismann und Feigl bei mir, bis 1h nachts. Über die Rolle der Religion in unserer Kindheit … ___________________________________________________________________________ Sa 14 Gekramt und geschrieben, arge Hitze. ___________________________________________________________________________ So 15 Gepackt. ___________________________________________________________________________ Mo 16 Abreise. ½ 11 - ½ 7 nach Rosenheim. Leider Schlick und Barbara, die zum Attersee fahren, im Zug verfehlt. ___________________________________________________________________________ Di 17 ½ 10 – 1 zum Achensee, Pertisau. Vergeblich nach Unterkunft gesucht. Nachmittags mit Schiff zur Gaisalm, auch alles besetzt. Weiter zur Scholastika, Zimmer gefunden. ___________________________________________________________________________ Mi 18 o Mittags Maue in Seespitz abgeholt; Schiff nach Scholastika. Nachmittags lange im Bett; abends müde. ___________________________________________________________________________ Do 19 + B ___________________________________________________________________________ Fr 20 + + Gebadet; ich geschwommen, Sonnenbad. ___________________________________________________________________________ Sa 21 + Wohnungseinrichtung überlegt. ___________________________________________________________________________ So 22 + N ___________________________________________________________________________ Mo 23 k ___________________________________________________________________________ Di 24 + A ___________________________________________________________________________ Mi 25 Abends brät> Maue mich; sie kann nicht, nichts zu wollen. ___________________________________________________________________________ Do 26 o Mittags oben im Wald Sonnenbad. ○. Abends Kummer. ___________________________________________________________________________ Fr 27 o Nachmittags ○. ___________________________________________________________________________ Sa 28 o N ___________________________________________________________________________ So 29 o Nachmittags ○. ___________________________________________________________________________ Mo 30 Letzter Abend! Kummer, Maue kann zu ihrer eigenen Betrübnis nicht. ____________________________________________ _______________________________ Di 31 Abreise. Postauto 11 – 1 nach Tegernsee. Dann 2 – 4 ½ nach München. Elisabeth Telegramm: ist mit „Hellmut“ und Opel in Lindau. Zu Rohs. ___________________________________________________________________________ Mi 1. VIII. Vormittags mit Rohs gesprochen. Etwas über ihre Lage. Pöschel ist verabschiedet, Roh ertrug es nicht. Jetzt wollen sie zusammen auf Reise. Dann über Dr. Schmidt und Astrologie. Nachmittags in den Hirschgarten; Maue und Birgit. Entzückendes Kind. Ruhig und nett, aufmerksam. Mit zu Gramms. Wohnung besichtigt; Ratschläge für Wien. Dort gegessen. Bis ½ 9. Abends noch mit Rohs. ___________________________________________________________________________ Do 2 Mit Franz und Maue Hut gekauft. 12 - ½ 5 nach Sigmaringen. Dort Elisabeth und Hellmuth Gall mit Opel Wagen. Sie wollten mich in Lindau treffen und dann in die Alpen fahren! Jetzt direkt heim, schöne Fahrt. 11 Wiesneck. Gall liebt Elisabeth sehr. ___________________________________________________________________________ Fr 3 Gekramt. Elisabeth erzählt; sie erzählt mir von Galls. ___________________________________________________________________________ Sa 4 Gall fährt uns nach Freiburg. Zu Merten. Nettes neues Haus in Haslach. Sie holen mich mittags ab, zu Galls. Mit Gall über das Unaussprechbare. Nachmittags mit Elisabeth und Galls im Auto zum Titisee, auch Ella und Hanneliese. Gebadet, abends heim, viele Himbeeren gesucht. ___________________________________________________________________________ So 5 + Gall fährt Elisabeth und mich auf den Schauinsland, zum Autorennen. 3h zurück. „Du“ zu Gall. Abends bringt Gall das Brüderle. ___________________________________________________________________________ Mo 6 A ___________________________________________________________________________ Di 7 Vormittags mit Elisabeth ins Ibental. Von Maue gesprochen, weil Elisabeth anscheinend jetzt heiter und stark. Aber es trifft sie doch wieder hart. ___________________________________________________________________________ Mi 8 , Abends mit Gall und Elisabeth zum Titisee baden. Pläne, daß beide mich im Auto nach Wien oder ein Stück bringen wollen. ___________________________________________________________________________ Do 9 Die ganze Familie ganzen Tag zum Titisee, ich alleine zu Hause. Abends mit Gall im Auto hinauf, sie abzuholen. An Maue geschrieben. Elisabeth beklagt, daß sie keinen Menschen ganz für sich hat, und keinen ganz ungehemmt lieben kann. ___________________________________________________________________________ Fr Maue10 + Nachmittags kommen Galls Verwandte aus Amerika, um Wiesneck zu besichtigen. ___________________________________________________________________________ Sa 11 W ___________________________________________________________________________ So 12 Nachmittags im Gall-Lieferwagen große Kinderfahrt ins Wilhelmer Tal. Elisabeth ___________________________________________________________________________ Mo 13 Nachmittags zum ersten Mal zu Christiansen. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß ich wieder ganz zu Elisabeth komme. Ich zeige ihm Bilder von Birgit. Er meint, gerade durch unsere Bekämpfung werde die Metaphysik wieder aufleben, ähnlich wie nach Kant. ___________________________________________________________________________ Di 14 Nachmittags zum Kaffee bei Franks. An Maina geschrieben (endlich, nach 1 Monat!). ___________________________________________________________________________ Mi 15 Gepackt. ___________________________________________________________________________ Do 16 + Gall-Familie nach Todtnauberg, Elisabeth nicht, kommt abends wieder zurück. ___________________________________________________________________________ Fr 17 Freiburg. Zu Merten. Über meine Bücher. Abends mit Merten und Gall zu uns. Meine Frotzelei über Gall (Theologie, Metaphysik usw.). ___________________________________________________________________________ Sa 18 Bücherregal und Schreibtisch verpackt. ___________________________________________________________________________ So 19 Fahrt mit Brüdern Gall und Elisabeth zum Bodensee. Gretl Thomas (zum ersten Mal gesehen) von Stackelberg abgeholt; über Schienerberg nach Gaienhofen; Jutta Lietz. Sie hat etwas Hartes und Scharfes, trotz ihrer Freundlichkeit. Gebadet. Zurück. Bei Stackelbergs die Münchner St. Durch die Nacht heim. ___________________________________________________________________________ Mo 20 Nachmittags zu Christiansen. Er erklärt mir, warum er Trennung von Elisabeth will. Die gegenseitige Beziehung sei nicht mehr da; er habe es nicht deutlich erklärt, um ihr die Beschämung zu ersparen. Ob darin doch die Eifersucht gegen Gall mitspielt? Auch über „Scheinprobleme“. Abends Gall hier. Über Elisabeths Gaienhofen-Pläne; ob sie wegziehen soll; ich meine: ja, um der Kinder und ihretwillen. Sie meint auch. Ihm tut’s leid wegen Wiesneck, und daß er sie verlieren würde. ___________________________________________________________________________ Di 21 Ü ___________________________________________________________________________ Mi 22 Elisabeth mit Ursula Kaufmann, Annemarie und Hanneliese für 4 Tage zum Bodensee. Nachmittags zu Christiansen. ___________________________________________________________________________ Do 23 9 - ½ 11 nach Lichtental. ___________________________________________________________________________ Fr 24 Binswanger findet die Lunge bedeutend besser als voriges Jahr; aber noch gefährdet. Die Atmung im allgemeinen schlecht. Die anstrengende Kur macht mir starke Übertemperatur (38‘7). ___________________________________________________________________________ Sa 25 Binswanger verordnet: kein Sonnenbad und Massage und Wechselwaschung; zunächst viel Ruhe, um Temperatur herunterzudrücken. Abends Agnes und Reinhard vom Hunsrück zurück. Mit beiden gesprochen, über Christiansens graphologische Analyse; über Lage der Textilindustrie und die „Scheinblüte“ in Deutschland, mit Überschuldung. ___________________________________________________________________________ So 26 Mit Reinhard über Notwendigkeit der privaten Initiativen in der Wirtschaft. Reinhard reist ab 11h. ___________________________________________________________________________ Mo 27 Weil immer Temperatur, auf Binswangers Rat Röntgenaufnahme; einige kleine neue Herde in der Spitze, und darüber. Binswanger spricht von der Möglichkeit, daß Davos wieder nötig wird. Otto Kretz und 6-jähriger Otto kommen. Lustig die Ronsdorfer Sprache; einfaches burschikoses Wesen, heftiges Mienenspiel. ___________________________________________________________________________ Di 28 , Röntgenbefund: produktiver Prozeß mit neuen, kleinen Herden in der linken Spitze, dazwischen Drüse. Ich bleibe noch nächste Woche hier. ___________________________________________________________________________ Mi 29 N ___________________________________________________________________________ Do 30 Luise von Rohden kommt. ___________________________________________________________________________ Fr 31 Luises Verlobter Erich Marx kommt für 1 Tag: er ist 26, sie 28; sie sind schon 4 Jahre verlobt, wollen erst heiraten, wenn er Herrenhuter Pfarrer wird. Er ist ganz in der Brudergemeinde aufgewachsen, hat auch dort studiert! Abends Gespräch <…> über Niedergang des Protestantismus. Ich spreche von der Entwicklung der Arbeiterbewegung und über Anwachsen der irreligiösen Einstellung; er kennt sie gar nicht. ___________________________________________________________________________ Sa 1. IX. W ___________________________________________________________________________ So 2. Agnes liest uns vor Johannes Müller, Treue. Darin steht aber auch: Zur wahren Treue gehört es, nicht festzuhalten, was nicht mehr vorhanden ist. Geschrieben. ___________________________________________________________________________ Mo 3 g# __________________________________________________________________ Di 4 L ___________________________________________________________________________ Mi 5 , Immer noch Temperatur. ___________________________________________________________________________ Do 6 + Abends 7 kommen Elisabeth und Brüderle. Wir ziehen zusammen ins Haupthaus. Sie erzählt, daß Gaienhofen doch nichts ist zum Hinziehen; keine Wohnung, Bauen teuer; Mithilfe im Heim nicht möglich; Jutta rät: Andreas um Freistelle für Annemarie in Gebensee bitten. ___________________________________________________________________________ Fr 6 Agnes reist ab 6 Uhr. ___________________________________________________________________________ Sa 8 Elisabeth Maue Schlußuntersuchung. Lungengeräusche bedeutend gebessert. Binswanger möchte mich gern noch dahalten. Ich sage, daß ich gern jetzt der Lunge etwas mehr Ruhe geben möchte. 3h Abreise. In Freiburg Gall, mit ihm nach Todtnauberg zu seiner Familie, auch Elisabeth und Brüderle, oben ist Eline. ___________________________________________________________________________ So 9 Ganzen Tag draußen. Sehr schöne Gegend. Erna „Du“. Plan das Wochenendhäuschen von Gall. <…> Nachmittags am Ebenhof. 8 – 9 nach Wiesneck. ___________________________________________________________________________ Mo 10 Frau Cloos und Professor Cloos hier. Sie sucht Wohnung in Freiburg. Er erzählt von der Bonner philosophischen Professur, war mit in der Kommission, sorgte mit jüngeren Kollegen dafür, daß den unsachlichen Gründen widersprochen wurde; die Fachleute lehnten alle Tüchtigeren (Nic. Hartmann, Litt, usw.) ab. Es wurden nur Leute unter 40 berücksichtigt. Er hatte von Dr. Martin gehört, ich hätte Aussichten auf Kiel gehabt; ich kläre ihn aber auf. Er fragt, ob ich regelmäßig Vorlesungen gehalten habe; ich sage: außer vorigen Winter. Er sagt, daß er mir gern helfen wird, wenn einmal irgendetwas schwebt, da er seine Fachgenossen überall persönlich kennt und bewirken kann, daß wenigstens mein Name dann dort genannt wird. ___________________________________________________________________________ Di 11 + Briefe geschrieben. Telefon wird fertig (auf Galls Kosten). Nachmittags wir beide kurz bei Franks. Elisabeth ist betrübt, daß ich bald wegfahre. Sie möchte mir die Wiener Wohnung einrichten. Sie hängt doch sehr am Wiesnecker Häuschen. ___________________________________________________________________________ Mi 12 Nachmittags Verkaufsverhandlung mit Dr. Grossmann und 3 Vermietern. ___________________________________________________________________________ Do 13 , Freiburg. Dr. Martin konsultiert. Mittags und nachmittags bei Merten; dort auch Anne und Wölfle mit ihrer Lore, aus Palästina> auf Urlaub. Merten berichtet von Gesprächen mit dem Phänomenologen Reiner. ___________________________________________________________________________ Fr 14 Vormittags Agenten hier; wir setzen den Kaufvertrag auf. ___________________________________________________________________________ Sa 15 Vormittags mit Elisabeth gepackt. Mit Gall und Elisabeth im Auto 3 – 4 nach Mülheim. Zuletzt Gespräch über wirtschaftliche Lage bei Elisabeth. Elisabeth sagt, daß sie das Geld auf ihren Namen legen wird und bestimmt nicht aus der Hand geben einstweilen, als Pfand. Gall fragt, ob ich nicht mehr geben kann, vielleicht 400 ode 350. Ich sage 350 zu, erkläre meine Auffassung, daß ich für die Dauer nur für die Kinder sorgen möchte. Gall meint, ich soll dies als für die Kinder gegeben auffassen, nicht an Elisabeth denken; er wird Elisabeth monatlich 150 überweisen. Ich erkläre, daß ich durch die wirtschaftliche Lage stärker an Elisabeth gebunden bin als sie an mich. 6 – 10 abends Bahn nach Zürich. ___________________________________________________________________________ So 16 9 - ½ 4 nach Zuoz. Gasthaus Weißes Kreuz. Regen, trübselig. ___________________________________________________________________________ Mo 17 , Wohnung Haus Kenz gefunden, sehr schön. Mittags Maues Brief: kommt erst Sa! Nachmittags geschrieben. Kalt und Regen. ___________________________________________________________________________ Di 18 , Endlich Sonne. Langen Brief an Kaila. Brief von Hanne und Elisabeth. ___________________________________________________________________________ Mi 19 Umzug in Haus Kenz. Essen einkaufen. Selbst gerichtetes Abendbrot. Zum ersten Mal M<..> Müsli aufgesetzt, für morgen. ___________________________________________________________________________ Do 20 Schöne Wohnung, schönes Wetter. Axiomatik wieder angefangen zu arbeiten. ___________________________________________________________________________ Fr 21 Axiomatik. Briefe geschrieben. ___________________________________________________________________________ Sa 22 + Maue kommt 20,40. In Bever abgeholt. Wir ziehen zusammen ins Doppelzimmer. ___________________________________________________________________________ So 23 + M ___________________________________________________________________________ Mo 24 + Nachmittags zusammen nach S-chanf. ___________________________________________________________________________ Di 25 Täglich fleißig Axiomatik gearbeitet. Maue kocht mittags immer. Spaziergänge. Mi 26 + Sehr schönes Leben. Manchmal auch Ärger und Zank. Alles, was an Wiesneck erinnert, Do 27 besonders Ernährung, macht ihr Kummer. ___________________________________________________________________________ Fr 28 Abends kleinen Ärger; darauf Maue plötzlich abgekühlt. ___________________________________________________________________________ Sa 29 + + Nachmittags 2 +. Sehr schön. ___________________________________________________________________________ So 30 N ___________________________________________________________________________ Mo 1. X. V ___________________________________________________________________________ Di 2 s ___________________________________________________________________________ Mi 3 + Mittags mit Schlick. Nachmittags mit Natkin und Neider bei Frau Neurath. Kaila zusammen gelesen; merkwürdige realistische Anwandlungen. ___________________________________________________________________________ Do 4 ( ___________________________________________________________________________ Fr 5 Nachmittags kommen Lotte und Kurt Girardet; Hochzeitsreise; Ehehemmungen bei Lotte. Er sehr ruhig und nett. ___________________________________________________________________________ Sa 6 Maue V ___________________________________________________________________________ So 7 + Nachmittags 3h reisen Girardets ab. ___________________________________________________________________________ Mo 8 + Vo ___________________________________________________________________________ Di 9 + Abends Sp. Nachts fast nicht geschlafen. 5h gewaschen und +. Sehr schön. ___________________________________________________________________________ Mi 10 Nachts erst gegen 4 eingeschlafen. Axiomatik getippt. ___________________________________________________________________________ Do 11 + Mittags in der Sonne +. Endlich wieder gut geschlafen. ___________________________________________________________________________ Fr 12 G ___________________________________________________________________________ Sa 13 Mit Maue nach Davos 7 ½ - 10. Untersuchung bei Dr. Fery (siehe besonderen Zettel); Befund nicht besonders ernstlich, aber schlechter als beim Weggang von Davos. Offek besucht; er sagt, daß es Frau Hederström gut gehe, von Frau Edelstein hat er keine Nachricht. Professor von Rohden getroffen. Nachmittags bei Schneider. Kalt und regnerisch. Abends zurück. ___________________________________________________________________________ So 14 + Früh morgens +. Es schneit. ___________________________________________________________________________ Mo 15 + Nachmittags +. ___________________________________________________________________________ Di 16 Nachmittags in der Sonne. ___________________________________________________________________________ Mi 17 + Abschiedstag. Maues Geburtstag. Nachmittags in der Sonne + zum Abschied. (58%) Dies war unsere schönste Zeit zusammen. ___________________________________________________________________________ Do 18 7 ½ Maue reist ab. ___________________________________________________________________________ Fr 19 Fleißig Axiomatik gearbeitet und getippt. ___________________________________________________________________________ Sa 20 Fleißig Axiomatik gearbeitet und getippt. ___________________________________________________________________________ So 21 Regen. Fleißig Axiomatik gearbeitet und getippt. ___________________________________________________________________________ Mo 22 L ___________________________________________________________________________ Di 23 L ___________________________________________________________________________ Mi 24 m ___________________________________________________________________________ Do 25 Axiomatik fertig getippt! (106 Seiten) ___________________________________________________________________________ Fr 26 Viele Briefe geschrieben. ___________________________________________________________________________ Sa 27 , Viele Briefe geschrieben. ___________________________________________________________________________ So 28 Gepackt. Abreise von Zuoz 3 – 8 nach St. Margreten. Übernachtet. ___________________________________________________________________________ Mo 29 10 – 3 nach München. Zu Gramms. Bei Maue und dem Kind. Sehr liebes, zutrauliches Kind, lernt gerade laufen und die ersten Wörter. Abends zu Rohs, bei denen ich wohne. Bis 12h geredet und erzählt. ___________________________________________________________________________ Di 30 Mit Rohs über Russells „Kultur des Industrialismus“, das ich ihnen schenke. Über die Beziehungen der Kulturgebiete. Metaphysik. Nachmittags kommt Mia. Sie wäre gern nach Zuoz gekommen, war aber zu <..>ig anscheinend. Sie fängt versehentlich mal mit „Du“ an; schließlich bleiben wir dabei. Zuerst still geredet, dann sie auf den Diwan geholt, schließlich Kuß; wie selbstverständlich. Sie muß viel von sich erzählen; sie will nicht gern nach Amerika zurück, weil dort „Erwartungen“ warten: die Entscheidung wegen eines Mannes. Da sie ihn offenkundig nicht liebt, rate ich ab, und sie atmet wie erlöst auf. Sie will nach Wien kommen, mir zu helfen. Abends Maue. Mit Rohs bis ½ 12 geschwatzt. Dann bin ich plötzlich ganz erschöpft und daher betrübt; da gibt’s Zank. Maue geht ½ 1. Vorher noch brav zusammen im Bett, ich furchtbar müde, kaum bei Bewußtsein. ___________________________________________________________________________ Mi 31 + Mit Franz gesprochen, etwas über meine Arbeit. Nachmittags Lucia Moholy, kommt von Horns, um mich zu sehen. War mit Moholy in Italien; jetzt ist dieser mit CW in Paris. Sie wohnen in Berlin, wissen noch nicht, was machen; er möchte am liebsten malen. Sie erzählt von der Zeitschrift, die Giedion machen will: neue Kultur, gruppiert um die Architektur. Abends Maue; Rohs sind aus. Bald ins Bett. Kleine Sperre bei ihr; psychische Ursache nicht ganz klar. Sie geht um ½ 1, ___________________________________________________________________________ Do 1. XI. 9 – 6 nach Wien. In die neue Wohnung: Ameisbachzeile. Die Möbel sind da, auch ein Ofen; sogar alle Bücher eingeordnet, von Waismann (trotz meines Verbots), Feigl, Frau Rand und Kasper. Notbeleuchtung; das Badezimmer. Erst oben angefangen. Frau Mayerhofer kramt eifrig. Agnes schönes weißes Bett. ___________________________________________________________________________ Fr 2 Gekramt und mit Handwerkern gesprochen. Frau Mayerhofer packt meine Koffer aus. Nachmittags Einkaufen von Hausrat. An Mia telegraphiert. Soll Sonntag kommen (weil’s bis dahin etwas besser aussieht und ich So dann noch arbeiten kann; ich hi<..> hatte die Entscheidung Mi Vormittag telefonisch unentschieden gelassen, weil ich Bedenken hatte ( wie mir’s gehen würde, ob ich nicht zu müde wäre für Besuch, ob ich genügend alleine sein könnte, ob Mia sich nicht zu stark attachieren würde). ___________________________________________________________________________ Sa 3 , Vorbesprechung für Vorlesung und Übungen. Waismann getroffen; erzählt mir von dem schlimmen Sommer; seine Mutter war sterbenskrank (Karzinom), jetzt wieder gut; er wohnt jetzt in eigenem Zimmer, will sein MS endlich fertigmachen. Mittags mit Schlick. Er erzählt von den schönen Tagen mit seiner Freundin bei Meran; er war dort so glücklich, daß er sich hier immer noch nicht an das Stadtleben gewöhnen kann. Cassirer war hier, hat etwas gesagt, daß er in Frankfurt nachdrücklich auf mich aufmerksam> gemacht habe. ___________________________________________________________________________ Mia (aus Palästina)8 So 4 Abends 6h kommt Mia. ___________________________________________________________________________ Mo 5 Maue Mia macht täglich Besorgungen in der Stadt. Experimente mit Dauerbrandofen. Badezimmer immer noch in Arbeit. Abends heiter zusammen. ___________________________________________________________________________ Di 6 Nachmittags Waismann zum Tee bei uns. ___________________________________________________________________________ Mi 7 M ___________________________________________________________________________ Do 8 Nachmittags 3 ½ - 5 die ersten Übungen: Philosophische Grundlagen der Geometrie; Liebiggasse. Wird auf Di verlegt. Danach Besprechung mit H<..>in über Axiomatik, im Café. Er macht gute Bemerkung: Für vollständige Isomorphie genügt vielleicht Stufe anstatt Typus; Einwurf kann wegfallen. 7h Schlick getroffen. 8h erster Zirkel. Reidemeister „Exaktes Denken“ wird vorgelesen; wir sind nicht einverstanden. Mira ist in der Oper „Carmen“. ___________________________________________________________________________ Fr 9 B ___________________________________________________________________________ Sa 10 Erste Vorlesung: Grundlagen der Arithmetik (10 – 12, kleiner Hörsaal des Mathematischen Seminars). Nachmittags Feigl und Frau Kasper (seine Verlobte) bei uns. ___________________________________________________________________________ So 11 Mit Mira über ihre Vaterbindung. ___________________________________________________________________________ Mo 12 Abends bei Mia im Bett (ohne Plage). Erkläre ihr, warum man bei Mädchen „vorsichtig“ sein muß. Sie will nur Kameradschaft, wäre aber, scheint mir, zu allem bereit. ___________________________________________________________________________ Di 13 Nachmittags Übungen. Nachher 5 – 9 mit Gödel im Café. Über Grundlegung der Mathematik. Er meint, Ableitung aus Logik sei gescheitert; er vertrete einen intuitionistisch-formalistischen Standpunkt. Er denkt sehr scharfsinnig. Wir einigen uns schließlich in manchen Punkten. Ich schlage ihm vor, einen Aufbau, entsprechend diesen Gedankengängen zu versuchen. ___________________________________________________________________________ Mi 14 Mittags zu Schlick. Er erzählt von der Meraner Freundin, die unglaublich ahnungslos in die Ehe gegangen ist; das erste Kind trug sie 5 Monate, ohne es zu ahnen. Dann von Margret, der Geigerin; Linke will sich scheiden lassen und sie später heiraten; vorher 4 Jahre Medizin studieren, für Psychoanalyse. Sie glaubt, sie würde ihn heiraten, ist ihm aber schon jetzt nicht treu: Schlick. Schlick schüttelt selbst den Kopf über die seltsame Verwicklung. ___________________________________________________________________________ Do 15 Nachmittags Neurath ½ 6 im Café, mit Reidemeister. Er wirbt für Ernst Mach Verein. Dann zu seinem Kursus „Marxismus“ bei der Arbeiterjugend. Dann kommt er mit hinaus, probiert meinen Cut, bleibt in lebhaftem Gespräch mit Mira und mir bis nach 1 Uhr! Von Wirtschaftsmuseum; gegen Russells Soziologiebücher, und anderes. ___________________________________________________________________________ Fr 16 Vormittags liest Feigl aus MS (Theorie und Erfahrung in der Physik) bei Frau Neurath vor. Dann mit Feigl essen; über Kaila MS. Dann kommt er mit hinaus, erzählt von seiner Verlobung; sein Vater weiß es nicht; Versicherungsproblem. Abends Mira in die Oper. ___________________________________________________________________________ Sa 17 , 10 – 12 Vorlesung. ___________________________________________________________________________ So 18 11 – 1 bei Hahn, Frühschoppen für Vietoris. Viele Leute. Frau Schlick; die Amerikanerin Harris, Frau des Mathematikers aus Austin Texas. Nachmittags mit Mira im Josefstädter Theater: „Desirée“, die Geschichte eines Kammerdieners. Abends lange bei Mira im Bett. ___________________________________________________________________________ Mo 19 Abends Neuraths, anfangs auch Reidemeisterin bei uns. Lebhaftes Gespräch mit Neurath über Russells „Industrialismus“. Er lehnt das Buch heftig ab, will mich für Marxismus und für die Partei werben. ___________________________________________________________________________ Di 20 Ich erkläre Mia Sozialismus und Marxismus. Nachmittags Übungen; gute lebhafte Diskussion über Anschaulichkeit. Letzter Abend mit Mira. Elisabeth Brief: will Scheidung. ___________________________________________________________________________ Mi 21 ½ 2: Mia reist ab (nach München, 6. Dez von Bremen nach Amerika) ___________________________________________________________________________ Do 22 , Nachmittags Vorbesprechung für Ernst Mach Verein. Abends Kino (Busch), mittags Film „10 Tage, die die Welt erschütterten“; packend, aber nicht so sehr, wie der Petersburg Film. ___________________________________________________________________________ Fr 23 Nachmittags Vorbesprechung für Ernst Mach Verein. Abends Busch Kino ½ 7 Grundlegung von Ernst Mach Verein. Witziger und guter Vortrag von Neurath über Mach. Dann mit Neurath zu seinem Kursus über Weltwirtschaftsfragen; gut; über Amerika. Nachher mit ihm und Reidemeisterin im Café. ___________________________________________________________________________ Sa 24, Vormittags Vorlesung. Nachmittags bei mir Gomperz Brief vorgelesen. Dabei: Waismann, Feigl, Neider, Rand. Waismann ist Gomperz Unklarheit, aus der Diskussion mit Gomperz wird nichts herauskommen. ___________________________________________________________________________ So 25 Nachmittags zum Tee bei Schlicks. Frau Plattner und 17jährige Tochter Doris, die sie zur Schule Laxenburg gebracht hat. Ich spreche fast nur mit ihr. Sonst noch da: Rudolf Hans <..>ing und Frau; Oberst Schneider und Frau; amerikanischer Geschichtsstudent Smith, der sehr schön Flöte spielt, Bach <…> mit Frau Förstel. Mit Frau Plattner über Laxenburg, Stil der Schule und des Lebens, Architekturfragen, Gropius Möbel, Stuttgarter Ausstellung. ___________________________________________________________________________ Mo 26 Vormittags bei Frau Neurath liest Feigl aus MS über physikalische Theorie weiter. Über implizite Definitionen diskutiert. 5h nach der Vorlesung Schlick und Frau Plattner abgeholt, Arkadencafé; Feigl und ich bei Frau Pl., über Erziehungsfragen der Tochter und ihr Liebeserlebnis mit dem Monokelmann. Ob sie nicht zu frei erzogen worden ist. Frau Pl. hat zu sehr an ihrem Vater gehangen, zu artiges Kind, überstarke Schamgefühle; sie weiß das alles selbst. Zu fügsam, aber doch das Kind frei erzogen. Sie sieht nicht, daß sie ihrem Eigenen zu wenig Raum gegeben hat. Ich bringe sie zum Auto. Mit Schlick und Feigl noch zusammen. Schlick rät mir für Sommer historische Vorlesung. ___________________________________________________________________________ Di 27 Nachmittags Übungen. Lebhafte Diskussion über Gewöhnung ans Nicht-Euklidische. Schlick telefoniert: Treffen mit ihr und Frau Pl. geht nicht mehr, zu große Hetze! (Frau Pl. reist Do). ___________________________________________________________________________ Mi 28 Zu Hause. Kraftzähler wird montiert. ___________________________________________________________________________ Do 29 Erstes Bad! Kino. Abends Zirkel; Schlick sagt: Frau Pl. ist noch hier! Er geht nachher zu ihr. ___________________________________________________________________________ Fr 30 Vormittags Arkadencafé Diskussion: Gödel über Aussagen über die Sprache; dabei Waismann, Feigl, Natkin. Besorgungen. 4h Schlick abgeholt. Am Bahnhof Frau Pl. zusammen abgeholt, die aus Laxenburg kommt; die Tochter hat Mittelohrentzündung. Zusammen Wittgensteins Haus besehen, nur von außen. Starker Eindruck. Zusammen ins Café, sie bleibt noch morgen. Müde nach Hause; Vorlesung vorbereitet. ___________________________________________________________________________ Sa 1. XII. , 10 – 12 Vorlesung. 5 – 7 im Astoria mit Frau Plattner (Schlick hatte Fakultätssitzung), im Frühstückszimmer. Ich mache ihr klar, wie viel sie für Schlick bedeutet; sie sieht, wie er durch seine Frau gehemmt ist, die alles nach ihrem Sinn richtet>, meist weg ist, zwanglosen Umgang nicht aufkommen läßt. Sie würde sich freuen, wenn ich sie in Mannheim besuchen würde. Meine Kinderbilder gezeigt. Zufällig Diederichs begegnet. Volkstheater, Lustspiel: „Blaufuchs“ ___________________________________________________________________________ So 2 Nachmittags Theater „Professor Bernhardi“ von Schnitzler; Wiener Professorenkonflikte. ___________________________________________________________________________ Mo 3 , Vormittags bei <…> Frau Neurath, Feigl liest vor. ___________________________________________________________________________ Di 4 , Nachmittags Übungen. ___________________________________________________________________________ Mi 5 Mittags mit Schlick gegessen. Seine Frau hat gesagt, ich übte einen schlechten Einfluß auf ihn aus, er vernachlässige seine Familie. Besprechung bei Springer mit dem Drucker. ___________________________________________________________________________ Do 6 , N ___________________________________________________________________________ Fr 7 G ___________________________________________________________________________ Sa 8 , V ___________________________________________________________________________ So 9 Vormittags Waismann bei mir. Über Gefahr der Verflachung durch Aufklärung. Über Unterschied zwischen Gegenständen und Sachverhalten. Nachmittags zu Schlicks. Sitze bei Frau Schlick und einer Amerikanerin, die auch Mexiko kennt (Frau Dr. Di<..>, von einem Psychiater). Über Lebensmittelpreise usw. Ich schwöre mir, nicht mehr zu Schlicks zum Tee zum[!] gehen. Dann drücke ich mich zu Feigl und Frau Kasper. Über Gefühls heit an wissenschaftlichen Thesen. Mit Doris kaum gesprochen. Bin zu unruhig und sehhungrig, um nach Hause zu gehen. 9h noch Kino „Evanburg“ ___________________________________________________________________________ Mo 10 Nachmittags Vorstandssitzung Ernst Mach Verein. Nachher mit Neurath. ___________________________________________________________________________ Di 11 , Vormittags bei Frau Neurath. Waismann liest vor: Russells Analyse des Geistes. Wir diskutieren über Behaviorismus. Mittags mit Waismann und Frau Rand. Über Frau Schlick; Problem des Wertes der Geselligkeit. Nachmittags Übungen. ___________________________________________________________________________ Mi 12 Ganzen Tag Korrekturen Logistik gelesen. ___________________________________________________________________________ Do 13 Abendessen mit Schlick im Café; sage, daß ich Frau Pl. besuchen will. Erzähle ihm von Maues Wunsch nach zweitem Kind. Diskussion mit Gomperz in der Boltzmanngasse, über Realismus. Auch Zilsel und Neurath, lebhaft. ½ 11 geht Schlick. Dann wirft Zilsel trotz meines Sträubens noch das Problem des Fremdpsychischen auf. Bis ½ 12. ___________________________________________________________________________ Fr 14 Nachmittags 5 – 7 mit Gödel im Café. Über Entscheidungsdefinition und über Grundlegung der Mathematik. Dann mit Feigl und Frau Kasper 7 – 10 im Café zusammen. Über Wert der Geselligkeit; Frau Schlick usw. ___________________________________________________________________________ Sa 15 10 – 12 Vorlesung. Dann mit Schlick zusammen. Besorgungen. Kino „Rote Tänzerin von Moskau“. ___________________________________________________________________________ So 16 Vormittags und mittags bei Kaufmann. Über sein MS zur Grundlegung der Mathematik. Wichtig: seine Unterscheidung zwischen Spezies und Kollektivbegriffen. Nachher mit Waismann und Hermine Antschel zusammen im Café. ___________________________________________________________________________ Mo 17 Gepackt und Briefe geschrieben. ___________________________________________________________________________ Di 18 + ½ 11 - ½ 8 nach München. Mit Maue ins Hotel Sch<..>ttnersmühle; gemeinsames Zimmer. Lange geschwatzt. ___________________________________________________________________________ Mi 19 + Maue muß früh weg. Ich mache mit Rohs Skibesorgungen für Hilde; dann zusammen Mittag gegessen. Beide sehr nervös. Franz erzählt mir von seinem Verhältnis zu Lucia; sie hat ihm anscheinend ganz großen Eindruck gemacht. Sie bittet ihn, sie nicht allein zu lassen. Er fürchtet aber, wenn er sich weiter einläßt, wird die Sache zu schwerwiegend. Hilde ist bis zu Tränen erregt. Wir sprechen über meine Scheidung. Zu Gramms nachmittags. Ursula auch da, aber wenig gesprochen. Birgit gewachsen, redet allerhand Worte, ist reizend. 7h mit Maue wieder ins Hotel. ___________________________________________________________________________ Do 20 Spielsachen und soweiter für Elisabeth gekauft. 12 – 8 nach Freiburg. <…> Um 9 kommen Gall und Elisabeth im Auto zur Wiehre, hattten mich am Hauptbahnhof erwartet. Gall fährt uns hinaus nach Wiesneck. ___________________________________________________________________________ Fr 21 Mit Elisabeth über Scheidung gesprochen. Wir verstehen uns sehr gut; schwierig bleibt natürlich der wirtschaftliche Punkt, weil Elisabeth so lange ganz versorgt sein möchte, bis sie einen Beruf erlernt hat. Nachmittags zusammen zum Rechtsanwalt Schilling, zuerst ich allein. Er erklärt mir die juristische Lage und den Lauf der Vernehmungen. Es scheint am besten, wir nähmen Hildes Besuch in Seefeld im April als Anlaß. Kurzes Abendbrot bei Galls. Dann mit Gall und Elisabeth ins Kirchenkonzert, Bach, sehr schön, aber kalt. Zur Erwärmung nachher <…> alle, noch mit Sonja, in die Teestube. ___________________________________________________________________________ Sa 22 Nachmittags zu Christiansens. Er meint, ich solle die Schuld auf mich nehmen. Ich erkläre Bedenken: wegen der Kinder. Er hat als Grund: zunächst das Wirtschaftliche, dann als ich sage, daß das durch Vereinbarung festgelegt werden kann, die seelische Bedrückung von Elisabeth, die den Richterspruch doch immer unbewußt als moralisches Urteil auffassen wird. ___________________________________________________________________________ So 23 Nachmittags Gall hier; Weihnachtsbaum geholt. Abends zu Galls. Nach dem Essen Grammophon, Beethovensymphonie. Dann Gespräch. Elisabeth hat Bedenken, Galls Konzertabonnement anzunehmen und neben ihm zu sitzen, weil sie mehrmals jetzt vom Gerede der Leute gehört hat. Sie wundert sich selbst, daß sie jetzt davon nicht mehr so unabhängig ist wie früher; meint, sie sei jetzt nicht mehr so sicher, weil innerlich in schwieriger Lage. Bis nach Mitternacht dort. ___________________________________________________________________________ Mo 24| Heiligabend Vormittags zu Christiansen. Er spricht von Hanne; ich soll ihre Ehe trennen, und sie nehmen. Sie würde mich besser erzogen haben als Elisabeth, Elisabeth habe mich verwahrlosen lassen, weil sei nicht streng genug gegen die Polygamie war. Hanne sei selbst abwechselnd genug; und für das Bestätigungsbedürfnis würde bei mir der wirtschaftliche Erfolg Befriedigung geben. Nachmittags mit Elisabeth Baum geschmückt. Bescherung, die Kinder freuen sich sehr. Spät nachts will Elisabeth möchte Elisabeth noch zu Christiansen, ich sage ihr, sie sei zu müde und soll dableiben. Vielleicht freut sie das, daß ich sie hierhalten möchte; Zärtlichkeiten. Sie kommt noch zu mir; schließlich ganz. Zuletzt beim Streicheln sagt sie „Jetzt nimmt wohl der Rudi Abschied von mir“. ___________________________________________________________________________ Di 25 Vormittags mit Kindern Schlitten; <…> mit Elisabeth spazieren. Nachmittags mit Elisabeth und den Kindern zu Christiansens, die uns abholen. Der Vater ist aber nicht da. Mit Sonja zum Grammophon getanzt. Ihr Bild ausarbeiten. Abends sagt sie zum Vater, er hätte nicht zu fliehen brauchen, es sei nett gewesen, und ich auch. Abends Wilkes bei uns. Lebhafte, neckende Unterhaltung; über Klages, Wien, ich erzähle vom „Feigling“. ___________________________________________________________________________ Mi 26 Vormittags zu Christiansen (oder 27.?). Er erklärt mir, warum er dachte, ich schuldete Elisabeth noch Geld, weil sie ihre Bezüge aufgebraucht hat; ich erkläre ihm, wie die Sache liegt. Über Elisabeths Berufsmöglichkeiten; er spricht auch von einem Kunstladen in Freiburg, vielleicht Filiale der Münchner Werkstätten oder so etwas. Nachmittags Galls da. Nochmal über die Schuldfrage. ___________________________________________________________________________ Do 27 Gepackt. Abends 7 – 9 Galls noch mal. Später mit Elisabeth Wilkens anthroposophischen Christbaum betrachtet; er spielt uns Bruckner. ___________________________________________________________________________ Fr 28 Gall fährt mich nach Freiburg. 11 – 3 ½ nach Mannheim. 4 – 7 bei Lila Plattner. Schöner großer Raum. Die vornehme <…> Dame, rotes Kleid mit Spitze, und doch dabei so menschlich. Sie klagt über Mannheim. 7 kommt Plattner, starker Künstler, menschlich anziehend, in Wille und Stimmung nicht leicht beeinflußbar. Später Dr. Toch9 und Frau, moderner Komponist, zieht nach Berlin; witziger Jude. Das 2 ½ jährige Kind Andreas, auf seinem großen Elefanten. Frau Pl. hatte mir Hotelzimmer bestellt (wollte es am andern Tag sogar bezahlen), sagte, das nächste Mal würde ich bei ihnen wohnen können. Grammophonplatten werden gespielt, Toch muß kritisieren; Toch spielt einiges von sich, kann aber leider nicht richtig auswendig. Über Plattners Weihnachtsauto. Bis ½ 1. Toch küßt zum Abschied Frau Plattners innere Hand sehr herzlich! ___________________________________________________________________________ Sa 29 Blumen für Frau Pl. bestellt. Plötzlich ist sie am Bahnhof! Fragt nach meinem Eindruck von Pl.; ich kann aber so schnell nichts sagen. 11 – 6 nach München. Mit Maue 1 Stunde am Bahnhof. Paderborn ist abgebrannt; Versicherung ist ungewiß. 7 – 10 nach Seefeld. Zu Peter S<..>ner; sie haben mein Zimmer vermietet! Da Rohs nicht angekommen sind, nehme ich <…> ihr Zimmer. ___________________________________________________________________________ So 30 Nachmittags Einzelzimmer gesucht. Müde, <…> 37,9. Abends 8 [weiter mit Jahrgang 1929]. 1932 durchgestrichen <…> Wort nicht zu entziffern Kl<..> Teil eines Wortes nicht zu entziffern <…> durchgestrichen, nicht zu entziffern MS kursivierte Buchstaben oder Wörter sind im Original in Langschrift eingetragen 1 Carola Giedion-Welcker (1893-1979) 2 In Alterschrift, mit Kugelschreiber, eingefügt. 3 Adolf Abraham Halevi Fraenkel (1891-1965). 4 Paul Neresheimer (1885-1933), Münchner Maler. 5 Lore Deditius, Schauspielerin aus Lübeck, seit 1924 mit Nerresheimer verheiratet. 6 In Alterschrift, mit Kugelschreiber, eingefügt. 7 Ernst Plattner (1880-1966) 8 In Altersschrift, mit Bleistift, hinzugefügt. 9 Ernst Toch (1887-1964), österreichischer Komponist. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------