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Diary

025-71-13:1

Tagebuch. 25. Nov. 1916-5.V.1917 (Winterberg)

Sa. 25. XI. 16. {Der Major vom AOK: Sparsamkeit in Gerät und
Mannschaften!} Nachmittags* bei starkem Regen in Stellung geritten. Abends
11h muß ich zum Fernsprecher: Morgen Gaskursus nach Berlin. Sofort
zurück, unterwegs Pferd getroffen. Noch kurz geschlafen. 
So. |26.| Mit Major Hallung zur Bahn. Der Zug fährt nicht, wie erwartet.
Nach Laon. In der Kathedrale Probe des Totensonntagkonzertes. Prof/essor/
Stein. Mit ihm zum Mittagessen. Dort 2 katholi/sche/, 1 evangeli/scher/
Geistlicher, 1 Berichter*statt*er (Küchler), und die Armee-Amsel. Küchler
interessanter Mann, trägt Uniform, um überall hin zu können, <...> meist
beim AOK, wird jetzt in den Osten reisen. Interessantes über spätere
Absichten an dieser Ecke, über Zivildienstpfli/cht/, Hindenburgs Pläne
usw. Nachmittags* <...> zur Übung. Dann Konzert, zum Teil. Zur Bahn. St.
Quentin - Köln Schlafwagen. 
Mo. 27. Früh aus Köln an Agnes geschrieben; abends Berlin, 7h.
Einquartiert im Grünen Baum, Krausestr.
Di. 28. Gaskursus. Nachmittags* zu Margret, abends mit ihr zu Irmgard
Faltin und Grittli Boecklen. 
Mi. 29. Vormittags* Frankenberger ins Laz/arett/; hat noch nicht das Bein,
sondern Krücke, ist sehr munter, will Beobachter werden, ich sein
Flugzeugführer. 3-5 Kursus.
Abends mit Margret Kammerspiele, Strindbergs Gespenstersonate; dann in der
Traube gegessen und nach Hause begleitet, Abschied. Telegramm von Agnes,
daß Mutter bei Onkel Wilh/elm/.
Do. 30. Vormittags* Kursus. 4h zu Onkel Wilh/elm/ und Mutter. Else schwer
krank, Fritz 

[Fortsetzung: 025-71-13:3]
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[Kartenskizze vom Gebiet an der Somme, wo Carnap seit 1.11.1916 stationiert
war.] 




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in Rumänien. Über <...> Zivildienstpfli/cht/. Auch von mir erzählt. Dann
Freischarabend bei Ritter, auch Lohmann und <...> dort, außerdem 2
Schwestern Sachs und Hamburger; Faltin, Boecklen und Necker nicht. Über
das Elsaß. Auch gesungen; <...> sehr munter, wir Soldaten fühlen uns
zusammengehörig. 
Fr. 1. XX XII. ½ 8 nach Schöneberg, über Jüterbeck nach Schießplatz
Markesedorf. Von der Bahn in Drillichanzügen und Fastnachtskäppchen durch
den kalten feuchten Tag. Gasbeschießung. Blasverfahren (gelbe Chlorwolke).
5h zurück. Mit Lohmann und <...> am Kanal gegessen. Zu Frau Prof/essor/
Müller. Feines Haus und feiner Mensch. Wir geraten bis in die
nicht-euklidi/sche/ Geometrie. Abschied von <...> und Lohmann.
Sa. 2. Kursus Schluß. Zur Fliegerinsp/ektion/ und zum Arzt. Mittags bei
Onkel Wilh/elm/, dann mit Mutter ins KadeWe und wieder zurück. Abends ein
holländi/scher/ Vetter Keller dort, der bei Siemens Schuckert arbeitet.
So. |3| Gepackt. Nachmittags* zu Hans Rothe nach Lichterfelde, auch Margret
kommt hin. Über das griechi/sche/ Theater. Hans will wegen der
Zivildienstpfli/cht/ Dolmetscher in Ruhleben werden, ab Jan., <...>
produziert er, will mir's Jan/uar/ hinausschicken. Abends bei Onkel
Wilh/elm/,auch Wilh/elm/ von Rohden dort, später kommt Onkel Hans. Mit
Mutter ihre Wintererholungspläne Schwarzwald oder Elmau besprochen. Onkel
Wilh/elm/ bringt mich zur Bahn. Abreise.
Mo. 4. 10h Gummersbach. Agnes holt mich ab, nach Bergneu*stadt*. Dort auch
Klaus und Erika. Und Ursula. Sie macht sich oft so Sorgen um mich. Sie
möchte gern nach Elmau. 6h bringt sie mich zur Bahn. Sie eri/nnert/ an
Fränzels Lied: 
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"Gib mir Beständigkeit ...". Von Köln bis Quentin Schlafwagen.
Di. 5. Bis Chauny Bahn, bis Berancourt Kleinbahn, zu Fuß nach Trosy Loire,
dort gewartet. Unser Wagen holt mich nach Guny Hulen. Dort Radsch und
Seidel, der ausbildet, in Stellung ist Drusitz, der aus Döberitz zurück
ist. Ich bekomme die 3. Komp/anie/ Die Gesellschaft von Radsch und Seidel
ist wenig befriedigend; morgen gehe ich zum Glück in Stellung. Viel Post
da, Pakete, Briefe von Fli/tner/ und Kramers, Brief an Garthe und T
zurück. Von Cha <...>, Kunstwart, Hessen Kunst. Von Domrich <...>,
Häusler (Altisl/ändisch/).
Mi. 6. Morgens die neue Übung geschossen. Gepackt. Nachmittags* in
Stellung. Jetzt sind immer 2 Komp/anien/ in Stellung (10 Tage), 1 hinten (5
Tage); Drusitz und ich lösen uns 7-8 tägig ab. Drusitz ist von der
Gesellschaft von Radsch und Seidel ebenso unbefriedigt; auch dienstlich,
fühlt sich bevormundet. Beruhigt sich an meinem Tempe/rament/.
Do. 7. Zum rechten Flügel, neue Stände am <..>graben; <...> besichtigt.
Krische und Dorothee gelesen. Abends die MG in der Höhle. 
Fr. 8. Weiter <...> besichtigt. Regen. Krische und Fleiß gelesen. Und
Mutter und Agnes (? F Brief) geschrieben. Abends Brief von Cha.
Sa. 9. Lange in Stellung, Rest der <...> und MG besichtigt. Trüb' und
Regen. {<...> Schammerer (Schubert Roman) gelesen.} Und dem Bruder des
Gefallenen Duchy geschrieben.
So. |10.| Rechts in Stellung. Mittags Gasbereitschaft (Tagesposten bei den
Gewehren; nachts auch bei uns Posten). Schammerer zu Ende gelesen. Brief
von Mutter und Agnes. (mit Cha Nachschrif/t/. 
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Mo. 11. Von Mittags ab höchste Alarmbereitschaft (Gas). Tat* Dez/ember/
gelesen.
Di. 12. Immer noch müssen Tagesposten stehen; die Arbeiten kommen nicht
vorwärts. Nicht-euklidi/sche/ Geometrie gelesen. An Tante Tine
geschrieben.
Mi. 13. Ob Drusitz mich heute ablöst? Nein. Radsch telefoniert, daß ich
mit der Komp/anie/ bleibe (bis 16.), weil unten kein Platz. Immer noch
Alarmbereitschaft. Donla, nicht-euklidi/sche/ Geometrie zu Ende. Abends
Mutters Brief aus Jena; Weihnachtspäckchen der Universität Jena
(Michel, Bismarckrede, Eigenbrod).
Do. 14. Morgens kommt Drusitz; mit ihm zu N <...> {I}, dort will er sich 2
Barken bauen; Schubert besucht. Ausführlich an Fli/tner/ geschrieben; und
an Ulmer. Abends Brief von Agnes; Prospekte von Hinterzarten und Elmau,
Brief von Rittm/eister/ Wien, ob ich mich für <...> Funker-Kleinstation
ausbilden lassen will (nein; lieber Flieger!). Pauper, Liebespaar in der
Kunst gelesen; Bismarckrede, Michel, Goethe und Jena, gelesen. 
Fr. 15. Jetzt habe ich nur noch den Abschni/tt/ N II. Durchgegangen.
Mittags Befehl: Ablösung erst am 18. (Von da ab 7 Tage unten, 14 oben).
Befehl vom Friedensangebot des Kaisers. Brief von Leni.
Sa. 16. Gewehre in der Höhle, Drusitz besucht. Hesses Indien gelesen. Ein
Pionier*leutnant* kommt, will die Höhle sprengen; ich stelle die Arbeiten
dort ein. Die Rück<..> fahren; ich nehme Kabitz als Burschen. An Wien
geschrieben.
So. 17. Gelesen: Häusler, Altisl/ändisch/ Elementarbuch, Neue
Rundschau Nov 16 (Th Mann; Taugenichts; Briefwechsel Strindberg - Brandes;
Revadt, Im kleinen Flugzeug); Ullrich, Rechnen mit <..>dezimalzahlen. Brief
von Fli/tner/, mit meinem gekreuzt. 
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Mo. 18. Höhle. Drusitz und Schubert besucht. Bruuns Freudlose Witib
gelesen. Wynecken über die Jugendburg. Abends von Gurleit abgelöst,
allein zurückgeritten. Seidel fährt auf Urlaub. Leutnant* Hüttner ist
da, hat die 3., ich bleibe in der 3. Ich wohne mit Schmiedler zusammen im
Zimmer neben der Küche. Brief von Hans Rothe (seine Bemühungen,
Dolmetscher in Ruhleben zu werden) und Wahlverwandschaft.
Di. 19. Weihnachtspaket von Gertrud; Bücher usw. geordnet. Abends
gemütlich mit Radsch, Hüttner, Schmiedler zusammengesessen. Hesse,
Diesseits, gelesen.
Mi. 20. Ex/erzieren/. Unterri/cht/. An Cha gechrieben (langen
Weihnachtsbrief). Päckchen von Lou Vetter und 2 von Eva und Mausch
geöffnet, so fein gepackt; zu schade. Abends Ploetzl gelesen. 
Do 21. Ausführliche Weihnachtsbriefe an Cha; an Mutter und Agnes. Abends
Päckchen von Tante Elisabeth und Mädel Schöndube (noch nicht geöffnet).

Fr. 22. Von Agnes nettes Bild von ihr und Ursula; von Mutter Brief (mit
Brief von Josua über mich), Vortrag von Mira Brecher und Heinz-Buch.
Vormittags* Unterri/cht/; Regen. Ex/erzieren/. Nachmittags* schön. Mit
Hüttner spazierengeritten. Schmiedler. 1911/12 in <...> gewesen, erzählt
von der Hütte auf dem Baum, von <..>zimmer, von Mutter Ass<..>. Ich
erzähle Radsch, daß ich Wiens Angebot abgeschlagen, weil ich noch auf die
Fliegerei hoffe. Er sagt, auch wenn ich angefordert werde, könne mich das
Regiment* als unabkömmlich erklären. Gestern ist vorn Gas abgeblasen
worden von den Franzosen* (vor N, durch den Wind nach M getrieben). 
Sa. 23. Starker Sturm, abwechselnd Regen und klares Wetter mit prachtvoll
ziehenden Wolken. Herbst. Schulschießen. Nachmittags* Unterri/cht/. Von
Margret Bilder; {dabei} Weihnachtszeug mit Leuchtern und Sternen.
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So. |24.| Heiliger Abend. {Vormittags* zum Gottesdienst in der Loire Ferme
geritten; zurück Umweg durch die schöne Luft.} 5h Komp/anie/feier in der
Höhle. Große Tanne. Dahinter ein paar Musikanten. Hüttner spricht einige
Worte. Weihnachtslieder Austeilung der Geschenke. Eiserne Kreuze. Knödel
und Bier. In unser Quartier, Weihnachtskiste von Mutter, Gertruds
Weihnachtspaket. In Radsch Zimmer schöner kleiner Baum. Gemütliches
Abendessen. Der Baum hat als Schmuck außer Kerzen: Kokarden,
Uniformknöpfe, Geschosse, Margrets Papierstern. Brief von Cha. Wir essen
zusammen gute Sachen aus Brüssel; dazu Gebäck, Qu<..>schnitzel, Äpfel,
Nüsse. Die anderen auch Sekt.
Mo. |25| Weihnachtstag.| Nachmittags* in Stellung. Ich löse Drusitz ab,
der rechts in der Höhle gewohnt <...> {hat}; ich ziehe aber wieder nach N
II, mit Gurleit zusammen. 
26.-28. Schönherr, Tiroler Bauernschwänke, und Ber<..> Flieger, gelesen.
Fendrich "An Bord" gefällt auch Gurleit sehr. Durch Gurleits Schubert -
Mathematisch*-musi/sche/ Stunde komme ich auf die Untersuchung von
Primzahlen. 
29. Früh geht Gurleit hinunter; kommt nach Döberitz zum
Waffenoffi/ziers/kursus. 
- 31. Heftiges Regenwetter; der Graben in unglaublichem Zustand. Lese
wenig, schreibe gar keinen Brief. Rechne sehr fleißig an den Primzahlen,
mit Erfolg: Tabelle der Primzahlen >106; Bestimmung der Häufigkeit und der
Anzahl. In*zwischen* noch Weihnachtspäckchen von Rittm/eister/ Wien und
Lilla Barburg.
31. Abends an Mutter geschrieben.
Mo. 1. I. 1917. Auf beiden Abschni/tten/ abgemeldet; da die 2. keine
Offi/ziere/ hat (Seidel noch auf Urlaub, Gurleit Döberitz), gehe ich jetzt
schon nach 7 (an*statt* 14) Tagen wieder hinunter; um mit der Komp/anie/
Weihnachtsfeier zu machen. Heute muß ich einen Mann 
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wegen Achtungsverletzung mit Arrest bestrafen (vom Bataillon*
gemeldet).{An Mutter geschrieben} Abends lösen Drusitz und Schmiedler mich
ab. Im Wagen(!) zurück. Unterwegs überlege ich meine Worte für die
morgige Feier.
[Q] Di 2. I. Brief von Mutter: Reinhard ist Weihnachten in BN gewesen.
Nachmittags* 5h Feier. 2. MGK, die ich jetzt für Seidel (Urlaub) führe.
Erst Stille Nach [sic], dann spreche ich einige Worte, Kieser<..>, Heil dir
im Siegerkranz. Die Geschenke von der Komp/anie/, die ausgegebene Wäsche,
und die Liebesgaben aus <...> liegen auf den langen Bänken, überall
Namen. Jeder geht an seinen Platz und packt aus. Die Höhle ist noch von
Weihnachten her schön mit Ranken geschmückt, auch der Baum. Dahinter die
Musikanten. Noch einige Lieder und Musikstücke, die Leute bringen die
Sachen fort, es wird Bier ausgegeben. 6h gehe ich mit Hüttner nach Guny
hinunter; im Kino {weltliches} Konzert von Prof/esor/ Stein. Nachmittags*
war ein {geistliches} <...> in Trumly, das hätte ich auch gern besucht.
Männerchor, Altsolo (Frau Lissmann), Baritonsolo (Herr Horadt), Sonate,
Bariton zur Laute. Die Altstimme wunderbar klar; singt auch Volkslieder.
Ich denke an Sera Abende, wenn es auch andere Lieder sind. Ein Blick in
eine Welt weit dahinten.
Spätabends kommt noch ein Brief von Mutter. Dann <...> Weihnachtsbaum von
Cha und 2 Pakete von ihr; alles früh abgeschickt, aber leider mich nicht
mehr in der Stellung getroffen! Die Pakete pack' ich noch aus. In einem
Äpfel. Im anderen Sachen für den Baum (rote Kerzen, Freiburger Brezel,
Mandelkuchenherzen und Sterne, kleine rote Äpfel, Silbersterne,
Engelhaar), dann Bodenseebuch 1917, Kalender Kunst und Leben; Ackermann und
Tod; Schokolade, ein schöner Strauß Tanne und Stechpalme mit roten
Beeren. Am liebsten würde ich noch den Baum auspacken und schmücken, aber
es ist schon zu spät. 
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Mi. 3. I. Früh Offi/ziers/unterri/cht/. Dann Baum geschmückt,
nachmittags* fertig , schön! Abends die roten Lichter am Baum angezündet.
Brief von Cha von Weihnachten. Agnes' grünes Weihnachtspaket, Paket von
Patentante.
Do. 4. <...> Dienst. Einige Weihnachtsdankbriefe geschrieben.
Primzahltabelle. <...> <...> Ich entdecke auf dem <...> Mädchenbild hinten
den Vers "Allweil kann man nit lustig sein ...". Und muß lachen; doch ein
Prachtmädel! {Abends bis 1h an der Groteske der 7 Szenen geschrieben.}
Nachts kommt Seidel vom Urlaub zurück. 
Fr. 5. Seidel zieht in mein Zimmer. Nachmittags* erreicht die große
Primzahltabelle belustigte Aufmerksamkeit bei Seidel, Radsch, Hüttner.
Abends weiter gerechnet, bis 6000 aufgestellt; Kurve.
Sa. 6. Mit Radsch geritten, Leger Ferme (2 neue MG Stände dort zu bauen);
ich spreche mit Bassler über die Anforderung von der Flieger<..> und von
Wiens Anerbieten. Neu zu bauende <...> in der 3. Stellung. Nachmittags*
kommt <...> Lahnfährmann, will auch Flieger werden, erzählt von Bölcke.
So. |7.| Mit den Komman<..> Inf/anteristen/ Ex/erzieren/, auch im Fahrzeug.
Nachmittags* MG Stände in der 3. Stellung und in der Leger Ferme. Abend
[sic] verrät uns Radsch den morgigen Alarm. Seidel, der nachmittags* in
Trully säuft, wird zeitig zurückgerufen; ist aber vollständig hin.
Mo. 8. Radsch ist Mitternacht zum Regiment* gerufen worden, weckt uns 2h
telefoni/sch/. 3h Alarmbefehl, 4h Abmarschbefehl für die 4 MG. Da Seidel
noch nicht imstande ist, mach' ich's. Starker Regen und kalter Wind. ½ 7
in der 2. Stellung. Hark rechts mit 2 MG, ich links. Regen, wir sind alle
naß und frieren, kaum Unterstände. Mit Leutnant* Engel in kleinem
Unterstand gestanden. Um 8h sollen die Inspizienten durchkommen. Niemand
kommt. Um 10h soll's zu Ende 
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sein. Schließlich laufe ich mich warm, an der ganzen Stellung entlang.
Mittags beim Signalposten gewartet. 2h Abmarschbefehl. ½ 5 im Quartier.
Seidel hat von Radsch wegen "Dienstauffassung" Anschiß bekommen; ich
vertrag' mich trotz allem wieder gut mit ihm. Paech kommt von der MG Schule
zurück. Jetzt 1. MGK. Da die Leute naß, dreckig, müde und hungrig, wird
erst morgen abgelöst.
Fr. 12. Morgens mit Schmiedler zur Leger Ferme gefahren, und weiter nach
Vetzoponin. MG Stände erkundet, NW und NO Vetzoponin, die das Tal
bestreichen.
Kalt, zeitweise Regen.
Ich arbeite immer an den Primzahlen, schreibe keine Briefe, lese auch kaum.
{Schreibe am 14. seit 2 Wochen endlich an Mutter.} Abends sitzen wir immer
gemütlich zusammen; anspruchslose Unterhaltung mit Rätseln und
Scherzaufgaben. Paech reicht Urlaub ein; vielleicht kann ich dann 5.
Febr/uar/ fahren. Agnes schickt Karte aus Elmau mit den schönen Bergen.
Sie ist allein dort, im Febr/uar/ will dann Mutter mit mir in den
Schwarzwald oder nach Elmau. Ich möchte lieber, daß Agnes dort bliebe,
damit wir 3 zusammen dort sein können. <...> "Kirsch" gelesen.
Di 16. [St] Mit Schmiedler in Stellung. In N II Drusitz abgelöst; Seidel
wohnt auch dort, der Abschni/tt/ I hat. Wohne mit Schmiedler zusammen. Die
Gräben sind in schlechtem Zustand. Zum Glück Frost; dann auch Schnee.
<...> <...> <...> <...> bekommen Als wir kommen, liegt auf dem Dorf und der
Stellung Art/illerie/, Flieger, wir müssen durch den Graben, dann den
Abhang hinauf gehetzt. Die Komp/anie/ wartet in Vetzoponin ab. In Drusitz
Komp/anie/ wird MG 10 durch große Mine verschüttet. Ich gehe, als es
ruhig ist, mit Drusitz hin. 4 Leute tot. 
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In den nächsten Tagen werden sie ausgegraben. Ich beerdige sie hier auf
dem Friedhof über der Straße, vier in einem Grab, ohne viel
Förmlichkeiten, eine *Vater*unser, dann Erde drauf. Auch bei Seidel ein
Gewehr verschüttet, 3 Verwundete. Endlich an Agnes geschrieben. Dann an
Mädel. Und Cha. Ich lese Heinz' Brief; dies "vollendete" Leben ergreift,
auch Onkel Gustavs unerschütterte Auffassung. Ich lese Schröders Algebra
der Logik, vergleiche mit Frege. 
Mi. 22. Brief von Mutter an Agnes; ich schreibe an beide ausführlich,
möchte am liebsten nach Elmau. Auch an Cha geschrieben. Urlaubsgesuch. 
Di. 23. Urlaubssperre | Heisslers schöne Lilofee gelesen. "Der Roman einer
verkehrten Erziehung", die beiden Schwestern in Weimar, von denen die
Lilofee ihr Herz zu offen auf den Händen trägt. Abends wird Seidel durch
Drusitz abgelöst. Drusitz wohnt einstweilen noch in unserem Abschni/tt/.
Kalte klare Frosttage, Schnee. An Mutter geschreiben: Urlaubssperre. An
Margret geschrieben, in heiterer Selbstironie über die Urlaubssperre.
... Sommer, Vorlesung über Zahlentheorie gelesen. Danach wieder etwas an
Primzahlen gerechnet. Mutter schreibt von Agnes' Erkrankung in Elmau; sie
befürchtet, daß der Bau noch zu feucht. Ständig sehr kalte, meist klare
Tage.
Mo. 29. Vormittags* Radsch im Hintergelände 5 neue Stände gezeigt, die
ich in den Tagen vorher erkundet habe.
Di. 30. {Nachmittags* besucht mich Knödgen, ist mit seiner Batterie*
viel herumgereist; nicht weit von uns in Stellung; nächstens will ich ihn
von N I aus dort besuchen.} Abends durch Seidel und Klemp (ein Neuer)
abgelöst. 
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Mi. 31. I. In den ruhigen Tagen nur Dienst in der Komp/anie/ gemacht, nicht
mehr wie früher auch bei Hüttner und den Kommandierten. Es wird für die
Besichtigung am 6. vorbereitet, diese fällt aber im letzten Moment aus.
Mutter und Agnes schreiben immer noch voll Freude auf den gemeinsamen
Aufent/halt/ in Elmau; endlich erfahren sie die Urlaubssperre. Die Post
kommt unregelmäßig. Klare, schöne Frosttage; oft Sonne. es liegt Schnee.

Di. 6.II. Morgens kommt Major von Oertze und zeigt uns das leichte MG
08/15. Dann auch der Divisionär (Generalmajor von Weber). Mittags sagt uns
Radsch, daß wir wahrscheinlich am 10. abgelöst werden, für 3-4 Wochen
Etappendr<..>. Abends lösen wir Drusitz und Paech in der neuen Bude in N I
ab; über Morgin hingefahren. Die Bude ist klein, aber sehr nett, braun
ge<.>tztes Holz. Aber feucht und kalt. Und dazu diese Hundekälte. Eine
scheußlich zerfrorene [sic] Nacht. {Wir hören, daß Amerika die
diplomati/schen/ Beziehungen abgebrochen}
Mi. 7 Radsch und Hüttner <...> getroffen. Schmidler fährt Hüttner (zum
1. und letzten Mal) in die Stellung seiner Komp/anie/. Ich suche mit Radsch
<..>stände. Durch Frost, Hunger und Herumlaufen Kopfschmerzen. Ich
entwerfe die Denkschrift für die Übergabe. Besuche von Schubert, Seidel,
(Dr.) Braun; sie werden nachmittags* abgelöst; dann von Heydrich. Wir
setzen nachmittags* einen 2. großen Kochofen in die Bude und tun fast
nichts als heizen; die Burschen hacken <...> ständig Holz. So kriegen
wir's endlich schön warm. Aber die Wände bleiben kalt. Morgens Brief von
Agnes; sie hat die Urlaubssperre erfahren, und bezwingt ihr schwesterliches
Herz zur Tapferkeit. 
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025-71-13:13
Do. 8. Mit Schmiedler in Stellung. Unsere Bude wird jetzt hübsch warm, nur
nachts feucht und kalt. Denkschrift für die Ausgabe geschrieben. Wenig zu
essen. 
Fr. 9. Immer noch schöne sonnige Frosttage. Besuche Knödgens Batterie
Conommelladur; er ist aber vorgestern schon abgelöst.
Sa. 10. Vormittags* kommt Seidel mit dem Ablösungsbefehl. Morgen nacht
abgelöst, übermorgen verladen, in Laon! (Vielleicht Cote oder Elsaß?).
Nachmittags* 3 - ½ 6 im Gelände hinter der 3. Linie, und in 2. Stellung,
herumgerannt und Schilder für 10 künftige MG Stände angebracht. Schöner
Spaziergang über die Schneefelder, Sonne; einige <...> von Fil<..> <...>
und Artillerie* dabei.
So. |11| Morgens durch die Stellung, nachmittags* wird das Bataillon*
abgelöst. Wir erst morgen. Isländi/sch/ gelesen.
Mo. 12. Beim neuen Hauptmann* gemeldet, Schmiedler geht in Stellung. Morgen
Autofahrt und Verladung in Laon. Hoffentlich kommt heut' abend die
Ablösung zeitig. Sie kommt statt* 7 um ½ 9. Leutnant* Luft vom 2. MGK
211, ein gemütlicher Hesse. Die Ablösung dauert bis ½ 12. <...> Erhöhte
Gasbereitschaft, das Hintergelände wird mit Gas beschossen. Die Gewehre
marschieren einzeln ab, ich gehe mit Schmiedler und Ordonnanzen zu Fuß
über Morgin, Unilly, Berlinville, Vetzoponin. Stockfinster. Wir gehen
schnell, kommen 2h müde zu Hause an. Packen. Wir essen, sind sehr hungrig.
Bei Radsch schläft Gurleit, bei Hüttner Paech, wir beide bei Drusitz.
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025-71-13:14
Di. 13. 6h früh kommen Seidel und Klemp aus Stellung; die Ruhe ist hin. ½
8 müssen wir auch aufstehen. 9h Abmarsch nach Pont St. Marie. Die 3
Komp/anie/führer reiten mit den Fahrzeugen nach Laon. Wir gehen mit den
Männern. Dabei der neu beförderte Kaul. Von Pont St. Marie in
Lastautos bis Chauspy les Etuvilles. Vor Antzy verfährt sich unsres. Ich
setze mich mit der Karte vornhin. Dann zu Fuß nach Laon, links um den Berg
herum, 2h am Bahnhof. Wir setzen endlich durch, daß Verpflegung empfangen
wird. Wir fahren zur Stadt* hinauf, ins Café. Ich will Prof/essor/ Stein
besuchen, nicht zu Hause. 6h kommen die Komp/anie/führer mit den
Fahrzeugen, essen auch noch. 7-9 verladen, 3 MGK und *Regiments*stab. <...>
mit Hüttner und Schmiedler im Abteil. Ziemlich kalt.
Mi. 14. 3h früh am Bahnhof Sedan mit dem *Regiments*stab am gemütlichen
Kaffeetisch gesessen. Dann weiter. Conflans. 11h Mars la Tour. Ausgeladen.
Zu Fuß mit den Leuten über Hannonville , La Tour, Xonville nach Woel.
Müde. Weiter nach Domcourt. Kopfschmerzen vom Tschako. Endlich ins
Quartier. Ein Zimmer mit Paech, daneben Drusitz. Wir frieren, lassen
heizen. Dann gemütlich und heiter. Endlich wieder ein Licht am Bett. 
Do. 15. 10h Begrüßung durch Exz/ellenz/ von Below, kommand/ierender/
General des 5. AK in Woel. Dann im Malkasten gegessen. Besprechung bei
Radsch über die neue Stellung. Der Zugführer bei den beiden MG bei St.
Remy soll's nicht <...> haben, Radsch rät, einen Unteroffi/zier/
hinzuschicken; Hüttner will das nicht. 
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025-71-13:15
½ 3 reite ich mit Drusitz bei klarer Luft und Sonne über Woel, St.
Maurice, <...> bis Vaux <...>. Drusitz schimpft, daß er nun wieder in die
alte Stellung muß, wo er 2 Jahre lang gelegen hat. <...> Der Pionierbahn
entlang am Waldwinkel hinauf ins Granatental. Zum Komp/anie/führer. Es
soll immer nur <...> von den beiden in Stellung befindlichen MGK ein
"Komp/anie/führer vom Dienst" oben sein. Dann zum Zugführer <...> bi MG
11, den ich ablöse. Eine enge Treppe hinab, ganz kleiner Raum. Mit ihm in
die 1. Linie. Er bekommt Befehl, daß bei jedem MG noch 3 Leute bis morgen
bleiben sollen, ebenso er selbst. In dem engen Loch schlafen wir also* zu
5. Ich ersticke fast. 
<...> Fr. 16. 9h Aufgestanden. In engem Gedränge gewaschen. Die MG
besucht. Beim <...> gemeldet. Lanfermann ("Bauoffi/zier/") besucht. Zu
Drusitz. Dort gegessen. Paech <...> bei MG 8 auch schlecht. Wir <...>
besprechen, ob Paech und ich auch zu Drusitz ziehen können. Der Leutnant*
vom 92 geht erst abends <...> 9h. Mit Zwererski und Käding zusammen im
Stollen geschlafen.
Sa. 17. MG besucht; Die Gräben fangen an , aufzutauen. Mittags wegen der
Verpflegung der Scharfschützen zum <...> und zu Rusetz. Nachmittags*
etwas* geschlafen; Wahlverwandschaften gelesen.
So. |18| Tauwetter, viel Wasser in den Gräben. In Stellung. 12h besucht
mich Hüttner, wagt aber nicht, in den Stollen herunter zu steigen. An Eva
geschrieben. Wahlverwandtschaften gelesen.
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025-71-13:16
Febr.
6h abends schickt Drusitz zu mir: Ich soll zum Bauoffi/zier/ ziehen, ins
Granatental, am Eingang des Quellgrabens. Gleich umgezogen. Leutnant*
Küpper (westfäli/scher/ Lehrer, nicht sehr gebildetes Wesen) und
Leutnant* Riedel (war bei dem Hardaumont Ordonnanzoffi/zier/; heiter und
nett), Ich schlafe oben im Etagenbett. 
Mo. 19. In Stellung; schlammig. Wahlverwandtschaften zu Ende gelesen. Viel
an Primzahlen gerechnet. Abends 9h die erste Post. Viele Briefe, Freude und
Kummer durcheinander. Cha gekränkt, weil ich glaubte, sie erwarte ein
Bücherpaket (und wegen des Laonbildes?). Brief von Margret (der
kath/olische/ Kollwitz-Kreis strebe nach ernster Gemeinschaft): Flitners
These über Gründung eines protestanti/schen/ Klosters". Brief von Mutter
und Agnes; sie wird bald wieder in BN sein; Mutter rechnet noch mit einem
möglichen Urlaub.
Di. 20. - Do. Mi. 21. Heidenstamm gelesen; einige Briefe geschrieben.
Do. 22. Mit Drusitz in Stellung; General getroffen. Nachmittags* 5-7
heftiges Artillerie*- und Minenfeuer bei 21 und 22 links. Tags drauf
hören wir: Franzosen* haben Putsch gemacht, bei den 16 deren 14 Mann
gefangen, dabei 1 Vize und 1 MG Bedienung ohne MG. Währenddessen hetze ich
nachmittags* mit Drusitz über Granat-Rücken und Remy-Rücken nach St.
Remy und besuche Schmiedler, zurück durch die Schlucht.
Fr. 23. Nachmittags* viele Leute bis uns, spielen Karten. Da Ich gehe zu
Drusitz, dort kommt Radsch, endlich mal. Wir besprechen die schlechte
Unterkunftsverhältnisse für Offi/ziere/ in Stellung und den weiteren
Ausbau. Abends 8h von Gurleit abgelöst. Mit Schmiedler hinüber gefahren.
Mit Seidel und Klemp im Malkasten gegessen. Mein Gepäck ist nicht da!
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Febr./März 1917
Telefoniere noch an die SS, da ist's auch nicht. 2h zu Bett. 
Sa. 24. Telefoniere an <...> Park West, dort sollen noch Gepäckstücke
herumliegen.
Nachmittags* Gefr/eiten/ Nostitz hinauf geschickt (auch 8
Mannschaftstornister). Wir erfahren plötzlich von Leutnant* Beerdigung;
mit Schmiedler 4h hingefahren. Abends Seidel, Hüttner, Schmiedler und ich
ins Cabaret. (Schmiedler hat Urlaub eingereicht.) Während des Cabarets
wird bekannt gegeben: es ist abgehört worden, daß die Franzosen* diese
Nacht Gasangriff machen wollen, die Div/ision/ befiehlt, jeder soll seine
Maske bei sich haben. Wir schicken deshalb den Wagen zurück. Die Musik und
die Sachen im Cabaret sind ja ganz nett, aber das viele Weintrinken und die
Besäufnis [sic] gefällt mir weniger. 1h fahren wir zurück. 
So. |25|. Gebadet; zum Glück übernimmt Schmiedler den Kirchgang. Mein
Gepäck ist wieder da. 
16.-28. Wir beschließen, in dem großen Haus (Kirchelstr. 9), wo Radsch
und Hüttner wohnen und wir jetzt immer essen, das Kasino einzurichten.
Drusitz soll Sachen in Metzt besorgen. 
Do. 1. III. Ablösung erst morgen früh.
Fr. 2. 5h Abmarsch; <...> Ich reite allein. 7h <...> Park Vaux <...>. 8h
löse ich Paech ab, wohne mit Seidel und Laube zusammen. Mit Seidel zu MG
15 auf den Granat-Rücken am Wald. Nachmittags* in Stellung Mit Laube über
Bücher usw. gesprochen. 
Sa. 3. Hesse Roßhalde gelesen.
So. 4. An Mutter nach Wiesneck geschrieben. 
5. Gurleit zieht zu uns in die Baracke. Ich schreibe an Geheimrat Wien
wegen FT. 
Mi. 7. Mit Seidel und Gurleit in Stellung. Heftige Artillerie*- und
Minenfeuerüberfälle auf die 2. <...> Linie.
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025-71-13:18
März 17
Wir beobachten es vom Granat-Rücken aus. Das Feuer dauert über Mittag an.
Nachmittags* <...> starker Schneefall. Zeitweise sitzen wir im Stollen.
Do. 8. <...> Vormittags* werden Seidel und Gurleit durch Drusitz und Paech
abgelöst. Viel Schnee. 
Fr. 9. Urlaub für 24. eingereicht. Nachmittags* Minen in unserer Gegend;
die Tür sprint auf, die Fensterscheiben springen. Abends wird Paech durch
Klemp abgelöst. Habe zuweilen mit Drusitz Gespräche über verschiedene
Auffassungen; er will jedem eine eigene zubilligen; ich behaupte, sie
können nicht allle gleichberechtigt sein, und verteidige meine. Brief von
Cha aus Wiesneck, Mutter dort.
Sa. 10. An Mutter und Agnes geschrieben: vielleicht 24. Urlaub.
Di. 13. Früh 4h Befehl; Alarmbereitschaft. Auf Drusitz Wunsch stehen wir
6h auf und gehen durch die Stellung. Holztafeln mit Skizze des Gasfeldes
gemalt. Schuberts chiffrierten Blinkspruch nach langem Mühen gefunden
(Schablonenmethode).
Mi. 14. 8h durch Gurleit abgelöst. Im Regen hinüber gefahren.
15.-18. Teils trübe, teils kalte klare Tage. Einmal mit Hüttner spazieren
geritten, nach Benoit. Viel an der Schablonenmethode gearbeitet;
rechnerische Auffassungsmethode mit Hilfe von Wortanfangsstatistik. Brief
von Mutter aus Wiesneck. Sie fühlt sich wohl dort und bleibt länger.
Urlaub noch ungewiß. Gelesen: Heidenreichs Lehre vom Schluß, Kart<..>
auf Reisen (Göschen), Tat* März (nieder*deutsch* <...> <...>, darüber
auch <...>: Über die ideelle Seele Flanderns).
Mo. 29 Für Stellung gepackt. Abends plötzlich: Urlaub vom 21. bewilligt!
Di. 20. Nach Maurice geritten, Fahrschein geholt (Stabsarzt Bentrabe
schreibt mir schnell eine
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025-71-13:20
Bescheinigung). ½ 12 aus Woel abgefahren. Regen, Hagel. Schneesturm. 1h
von Benoit. 5h Metz. <...> An Schöndubes telegra/f/iert: "Mutter bitte
bleiben, komme morgen, CP." <...> über Straßburg, ½ 12 Freiburg. <...>
Hof.
Mi. 21. 9h nach Himmelreich. Nach Wiesneck gegangen. Grete und Frau
Schöndube begrüßt. Zur Mutter in den Wald. Mit ihr noch weiter hinauf
gegangen. Sie hat auch zu Onkel Wilh/elm/ von mir gesprochen. Er mente,
daß die Sorge um meine *wissenschaft*liche Berufsarbeit mich jetzt und
uach zuerst nach dem Kriege <...> noch sehr beschäftigen wird. Erst wenn
dieser Druck nachläßt, könne ich wieder in freiere Gefühle aufatmen. 1h
Cha an der Bahn abgeholt. Nach Tisch in ihr nettes Zimmer oben. Fotos aus
Nupron (Billy Aufnahmen usw.) gezeigt. Über die letzten Briefe gesprochen.
Sie zeigt mir ihren, nicht abgeschickten, vom 16. Wir sind froh, daß wir
uns nun richtig aussprechen und ganz verständigen können. Nachmittags*
mit ihr zur Burg hinauf. Abends sitzen wir zusammen neben ihrem Ofen. Sie
erzählt auch von Hau<..>; Hermann haat viele Sorgen wegen der Heime, der
frische Ton herrscht nicht mehr so,, auch er selbst wird älter und
bekümmerter; Jutta fühlt sich oft einsam.
Do. 22. Für Frau Schöndube an G<..> wegen Zurückholung von Adolfs
<...> geschrieben. 1h mit Grete die Ski nachgesehen. Kiechles besucht. Mit
Grete nach Freiburg gefahren, III. Klasse! Cha holt uns an der Wiehre ab.
Zu <...> Irmgard Kolbe, ob ich abends mitkommen kann; freilich.
Einverstanden, will uns alle unterbringen. Mit Cha nach Günterstal
spaziert. Unterwegs kommen die Freiburg Gebirgsjäger von ihrer
Felddienstübung. Mit Musik zurück, auch MG auf Traktor. Zu Garthes
Häuschen; die Malerei an Balken und Zimmerdecke, auch Gardinen noch, sonst
alles leer. Therese Kurr<..> nicht gefunden; sie soll noch Fotos von Tedje
haben. Zurück gegangen. Wir wollen Frau Kochlund aufsuchen, die Cha vom
Chörle und aus dem Laz/arett/ kennt; nicht zu Hause. 
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025-71-13:21
März 17
Cha erzählt aus dem Laz/arett/. Besorgungen (Handschuhe mit
Bezugsschein!); dann komme ich mit zum "Chörle" von Frau Hedwig. Besonders
schön "Laudate <...>". Dann zu Irmgard Kolbe. Sie, Grete, Cha und ich am
gemütlichen Abendtisch. Nachher zeigt sie Bilder von der Schwedenfahrt
(1912?) Mit Prof/essor/ Schmidthenner - Heidelberg. Dann kommt Frau Hedwig,
und es wird musiziert. Irmgard Kolbe spielt Geige: Auf meinen Wunsch
Händels Sonate für Dur; Mozarts 1. Sonate (in Dur?) mit <...>. Dann
Geige, Gesang und Klavier; Bachlieder (besonders "Es (gehe?) mit der
blinden Welt wer nichts auf <...> seine Seele hält). Zuletzt singen wir
auch einige kleine engli/sche/ Kanons. Frau Hedwig bringen wir zusammen
nach Hause. Frau Kolbe erzählt von ihrem Plan, in Berlin <...>
Land*wirtschaft* zu lernen; einige Semester Germanistik haben sie gar nicht
befriedigt. 
Fr. 23. 6h mit Grete nach Wiesneck gefahren. Abschied von Frau Schöndube
und Wiesneck, Grete fährt mit zur Bahn <...> durch Höllental hinauf. Ich
steige {11h Hinterzarten aus, Emil Toma weg, laufe Holzplatz, Feldsee,
3h Hebelhof, die ungewohnte Bewegung strengt an. 
Sa. 24 Vormittags* zum Zweiseenblick hinaub, Abfahrt nach Bärental; beim
Bürgermeister Lebens*mittel*karten geholt. Nachmittags* zum Feldsee
hinunter gefahren. <...> Dichter Nebel. Noch fast keine Aussicht gehabt.
So. |25.| Cha und Grete kommen herauf, wir treffen uns 10h auf der
Reinemarts Halde. Feldsee, Karl-Egon-Weg herauf, oben einige Aufnahmen
gemacht, zum Hebelhof. Abgefahren. Die beiden haben erst wenig gelaufen,
stellen sich aber geschickt an. "Zum Glück" habe ich
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025-71-13:22
den Sportanzug an; in der Uniform sei ich gesetzt (un*natürlich*lich?),
meint Cha. Auf Mutters Wunsch muß ich mich aber mittags umziehen. Die
beiden ruhen sich aus. Dann gemütliches Teetrinken zusammen. Vor 5h
Abfahrt. Die Sonne ist gekommen, es wird wunderschön. Wir fahren in
gemächlichem Tempo über Jäger<.>ute zum Zweiseenblick. Die beiden
erzählen aus Mexiko, Cha auch von ihrem <...> Plan, im Herbst zur
Kunstgewerbeschule zu gehen. Vorher vielleicht Krankenschwesternexamen. Wir
sind sehr vergnügt. Sie haben Angst gehabt, mit mir Ski zu laufen, ich sei
aber gar nicht "so schlimm". Wunderschöne Abfahrt nach Bärental, bis ganz
hinauf. An der Löffelschmiede hinauf. Es wird dunkel. Zum Erlenbrück
hinauf, nach Hinterzarten auf der dunklen Straße. In der Linde gegessen.
½ 10 zur Bahn. Dann geh ich wieder hinauf, die beiden kommen nochmal zu
meiner Abfahrt gelaufen. Prachtvoller Sternenhimmel ist's geworden,
helles Schneelicht. Bin merkwürdigerweise gar nicht müde (psychi/sche/
Wirkung?), erste Verschnaufpause am Wald überm Bärental. Dann wird's
bewölkt und dunkler, der Wind treibt Schnee von den Bäumen. 1 ¼ im
Hebelhof. Der einsame Weg war schön, an Cha gedacht; auch an Kremers,
dessen Tod mir die Mutter erst gestern gesagt hat.
Mo. 26. Die Mutter geht jetzt auf Schneereifen hinaus, und das geht ganz
gut. Der Weg wird hier nur selten richtig gebahnt. Vormittags* ausgeruht,
gelesen. Nachmittags* über Grafenmaute zum Herzogenhorn; es ist klar
geworden, schöner <...> Blick über den ganzen Feldberg, Täler und
Wälder, Todtnau. Zurück; etwas* geübt.
Di. 27. Vormittags* über Seebuck, Groblau zum Sitel über den Renken; sehe
mir die für
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025-71-13:23
Sonnabend geplante Abfahrt über Renken, Hinterwaldkopf an. Zurück, auf
der Abfahrt vom See<..>hang bis westlich Hebelhof über sehr
ungleichmäßigen Schnee treffe ich unter die Mutter, die auf Schneereifen
die Wege verlassen hat und sich auch am klaren Wetter freut. Nachmittags*
Post, Cha und Grete schicken getrocknete Quitten, <...> Agnes einen Brief
(<...> Feld). Es schneit dauernd. Gelesen, geschrieben.
Mi. 28. Vormittags* zur Grafenmaute und zurück, geübt. Nachmittags* zum
Groblausattel hinauf (Aufstieg für Sonnabend. Dichter Nebel. <...>; die
Sonne kommt heraus, Sturm und Schneetreiben. Schußfahrt zum Feldberger Hof
hinab; hinauf, über <...> den Bach, zum Hebelhof hinunter. {Nachmittags*
hat Mutter Kopfschmerzen, aber wieder auf.} 
Do. 29. Vormittags* zum Groblausattel, Turm; anfangs prachtvoll blauer
Himmel, klare Luft, Aussicht bis ins Dreisamtal, Schauinsland; ein Flieger
über dem Feldberg; fotogra/fische/ Aufnahmen gemacht. Oben auf dem
Feldberg starker Sturm und scharfes Schneetreiben. Vom Groblau hinunter,
Rinkenweg; Felsenweg über dem Feldsee, unter der Seebuckwächte steile
Lawinenhänge. Nachmittags* schneit's dauernd. Mit Mutter auf ihrem Zimmer
Tee getrunken. Wir sprechen über die Bibel, bibli/sche/ Geschichte* im
Jugendunterri/cht/ (Beispiel: Kasper <...> aus dem Morgenland, <...> <...<)
und <...> im Erwachsenenunterri/cht/; über Lehrbarkeit von Weltanschauung;
jeder muß seinen eigenen Weg finden; nur die Frau (passiv) und Theologie
(aktiv) glaubent, daß man's andere lehren kann; (Cha und Grete wollen
vielleicht bei Pfarrer Jäger Unterri/cht/ nehmen; Pfarrer Cässer
unterri/chtet/ eine Polin). Mutter bedauert, daß ich Physiker bin; weil
ich meine Anschauung klar sage, glaubt sie, könne ich anderen helfen; dem
widerspricht aber meine Überzeugung, daß jeder seinen Weg selbst finden
muß.
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025-71-13:24
III/IV 1917
Brief von Cha mit gezeichneten Schneeglöckchen; sie bedauert, daß wir uns
so selten haben, wo wir doch so nah sind. Unten regnet's!
Fr. 30. Sturm und Schneetreiben. Nachmittags*, als es ruhiger, hinaus.
Sofort setzt wieder Schneetreiben ein; über dem Hebelhof auf halbem Hang
des Seebucks wird's so stark, daß der Wind mich bergauf fahren läßt. Man
kann sich kaum dagegen halten. Ich fahre <...>, so gut es geht, wieder ab.
Mit Mutter auf ihrem Zimmer Tee getrunken; Gespräche über Kirche usw.
Gebadet. Gepackt.
Sa. 31. So.|1.| IV. (siehe besonderes Blatt!)
Mo. 7h mit Cha und Grete nach Freiburg, zu Mutter ins Hotel. Abschied.
Skianzug gegen Uniform vertauscht. Mit Mutter nach Bergneu*stadt*, 1h
nachts, von Gummersbach mit Wagen. Schönes Wetter, rechtsrheini/sch/.
Mutter erzählt von Vaters Freude an den Rheinlandschaften.
Di. 3. Agnes liegt zu Bett. Mit Mutter und Ursula etwas spazieren.
Nachmittags* zusammen den Brief des Breslauer *Stadt*pfarrers vorgelesen
(auf meinen Brief an Parrer Le Seur); ich erkläre die Grundgedanken des
*Deutschen* Ideal*ismus*. Abends steht* Agnes auf. Wieder das wunderschöne
Eßzimmer in der Abendbeleuchtung. Sie erzählen von Reinhold. den
Bergedorfern usw.; Mutter möchte lieber vorlesen, doch die kurzen Tage
will ich lieber durch Gespräche ausnutzen. 
Mi. 4. Nachmittags* bei regneri/schem/ Wetter alle zusammen gegen den
Sielberg hin spazieren. Über Ehe, Form der traditionellen Sitte usw. Ich
verteidige das Recht des freien Gewissens gegenüber der Forderung der
Form. Kindererziehung; Agnes' Beobachtung über
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025-71-13:25
besseres Gedeihen in frommen Familien. Abends nach dem Essen auch wieder
hierüber. Über die Kirche. Agnes liest von Müller vor "Über das Leben
in Gottes Hut" und erzählt von Mainberg.
Do. 5. 9h Abfahrt. Agnes sagt, daß ich so fröhlich aussehe. <...> Auf der
Rückfahrt vom Urlaub habe ich nie ein beklommenes Gefühl, sondern eher
das der Beruhigung, daß es jetzt wieder zur gesetzten Tätigkeit
zurückgeht. In Köln bei Kleins gegessen, Fritz holt mich an der Bahn ab.
Ich freue mich über meine fröhliche Sicherheit, trotz des Nicht-Trinkens
und Nicht-Rauchens. Eifel, Mosel (nicht viel davon gesehen); abends 8h
Metz, 12h St. Benoit; kein Wagen; ich telefoniere lange vergeblich, gehe
dann 1-3 zu Fuß nach Woel. Vollmond, sternenklar. 
Denke viel an Cha, wie über*haupt* die letzten Tage; entgegen meiner
Gewohnheit habe ich bei den Bahnfahrten gar nicht gelesen. 
Mir wills's klarer werden, daß wir zusammen gehören, und ich werde
fröhlich darüber; im stillen denk ich gern an Kriegstrauung; das ich
später nur Student bin, darf mich nicht dauern, der Krieg hat ja nur die
Zivillaufbahn gehemmt, nicht die geistige und körperliche Reife.
Fr. 3h wieder im alten Quartier, bei Seidel. 
<...> 6. Herrliches Frühlingswetter; ich bin so fröhlich, mag gern wieder
an meine Tätigkeit gehen. Dodo schreibt, daß sie und Gabert Herbst
heiraten.
				<...>
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025-71-13:26
wollen; Überraschung; ich freue mich darüber. Sie spricht von stiller
Doppelhochzeit (Leni) im Herbst, falls Frieden. Auch sonst viel Post;
Bücher (mathemati/sche/, germani/stische/ Zeitschriften; Flitner vermutet
mich an der Somme, weil ich so lange nicht geschrieben habe. Für Stellung
gepackt. An Cha geschrieben; Dank für Wiesneck, viel an sie gedacht, Dank
auch der Mutter. Gelesen. Träume nachts von Lisis Hochzeit.
Sa. 7. Gehe noch nicht in Stellung, da Koffer noch nicht da. Hüttner geht
zum ersten Mal in Stellung. Regen, später Sonne. Brief von Margret,
erzählt vom Kreis um Käthe Kollwitz. Karte von Cha. Hardt,
Schützengrabenzeitungen und Fel<..>ichs Soldatenkalender gelesen.
So. |8| |Ostern| Fahre 8h vormittags* in Stellung; rechter Abschnitt mit
Hüttner (zum ersten Mal oben) und Klemp zusammen. Regneri/sch/. Es wird
öfter mit Minen in die Nähe unserer Bude geschossen, mehrere
Fensterscheiben kaputt. Isselmanns Brief gelesen.
9.-12. Brief von Cha bekommen; werde ihn aber erst in St. Remy, wo ich
alleine bin, beantworten; ebenso Flitners Brief. Gelesen: Rusten, Literatur
der <..>bewegung (danach vieles bestellt, besonders über Rassenfrage,
Ehefrage, *Deutsch*-Religiosität); Maeder, Auf Schneeschuhen in Karpaten
(vieles wie bei uns; Zeichnungen von Vogeler); Hoffmann, Fug und Unfug der
Jugendkorps, mit Dokumen/t/en jugendlicher Erotik /"Homopsyche");
F<..>s Wolf. 12. abends wird hier bis Mitternacht Skat gespielt. Picard,
Wiener der Gegenwart in Mathematik* und Naturwissenschaft*, gelesen. 
Fr. 13. {Hüttner und Klemp gehen hinunter, Paech kommt herauf.} Ich kann
erst morgen nach St. Remy, mit Schmiedler tauschen. Ausführlich an
Fli/tner/ geschrieben: über die Zeit nach dem Frieden (noch 2 Jahre
Studium), Dodo und Gabert; Recht über Nachkommenschaft;
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025-71-13:27
Kremers; Klosterthemen. <...> Etwas Influenza.
<...> <...> <...> <...>
Sa. 14. Nachmittags* kommt Drusitz herauf. Ich verabrede mit Schmiedler,
daß ich vorne bleibe, er in St. Remy. 
So. |15.| Ziemlich unruhig, Minen, Artillerie*. Drusitz, Paech und ich
verschwinden zweimal hinten im Stollen. 
Mo. 16. Ausführlichen Brief an Cha beendet; Abschrift des Briefes an
Fli/tner/ und Blatt für Jockels Naturforum beigelegt. Latrine: Mitte Mai
zum Isonzo. Abends mit Drusitz diskutiert; er liest Frei*deutsche* (das
Pr<..) und <...> von mir. 
Di. 17. Schnee! Hindenburg Befehl: <...> <...> knapp. Friedensströmung in
Rußland gibt uns Hoffnung. Tüchtige Leistungen der U-Boote und Flieger.
Do. 19. <...> Morgens abgelöst: Drusitz durch Seidel, ich durch Klemp. Ich
gehe über Remy Rücken, nach Domartin, reite von dort auf dem Schimmel
über <...> <...>, Thillet, Mirade nach Woel. [Q.] Ausführlicher Brief von
Cha, nach den Ostertagen mit Gertrud und Lisi, Bombenabwürfe feindlicher
Fliger in Freiburg.
Es wird täglich für <...> exerziert. 1h Unterri/cht/, 1½ h
Exe/erzieren/. Sonnig, aber noch kühl.
Mo So. |22.| Abends erfahre ich, daß wir bald wegkommen. Packe 2 Pakete
mit Bücher. 
Mo. 23. 9h Besichtigung durch Brigade (<...> Oberst Zwicklein). Viel
Goldkörner, stört uns aber wenig. Nachmittags* 4h Bier trinken der
Komp/anie/ in der Baracke, *Regiments*musik. Gepackt. Wir marschieren die
Nacht nach Vigneulles, können leider nicht erreichen, daß man uns
erlaubt, gleich bis Domcourt zu Fuß zu marschieren (<...> !).
Di. 24. Früh 230 Abmarsch der Schützen; mit Schmiedler. Fischer buat ab,
sonst geht's 
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025-71-13:28
gut. Über Benoit nach Vigneulles Wald. {½ }6. Kein Transportführer,
selbständig eingestiegen. Etwa 8h Mars la Tour. Noch 7 km über Brainville
nach Gondrecourt. Leute einquartiert. Mit Schmiedler zusammen kleines
sauberes Zimmer mit großen Betten. Wir sitzen vor dem Haus auf der Bank
und sonnen uns, warten endlos auf die Fahrzeuge. Endlich ½ 2 kommt
Hüttner. Bald gibt's Essen. Wir schlafen 3-7. Wir essen wieder zusammen
<...> in Hüttners großem Zimmer. 9h zum Ortskommandanten, Leutnant*
Seifert, Freund von Hüttner; in seinem großen Zimmer gegessen; erzählt
Etappen*geschichten*.
Mi. 25. Ausgeschlafen. Etwas geschrieben. Nachmittags* gebadet. Hent<..>
und Pentzig gelesen.
Do. 26. 8h Unterr/icht/ bis 11 Ex/erzieren/. Ziemlich kalt. Morgen soll's
plötzlich wieder weggehen. 
Fr. 27. Es geht doch nicht nach Deutschland* (Rombach), noch an den Isonzo,
sondern nach Westen! <...> An Garthe geschrieben. 
Sa. 28. 2h - 3 ½ nach Mars la Tour, dort im Quartier (Seidel, Gurleit,
Kaul Kaffee getrunken und Abend gegessen; in*zwischen* Krauses Museum
besehen. Abends